Avifauna aesthetica

Vögel in Kunst und Literatur - spannende Begegnungen. Ob es sich beim Gesang der Vögel um eine Form von 'Naturmusik' oder gar um eine Sprache handelt, wird aktuell in verschiedenen naturtheoretischen, philosophischen, zoomusikologischen und von den animal studies inspirierten Kontexten diskutiert. Unstrittig ist neben dem reinen Faktum der Stimmenvielfalt die Fülle der Referenzen auf Stimme, Gestalt und Verhalten der Vögel in bildender Kunst, Literatur und Musik. Vögel sind jedoch nicht nur inhaltlich Thema, sondern zugleich immer auch ein Natur-/Kulturgrenzen überschreitender, selbstreflexiver Spiegel, eine epistemische Figur. Der Band bringt Beiträge von OrnithologInnen, VerhaltensbiologInnen, Literatur-, Kunst- und MusikwissenschaftlerInnen und gliedert sich in vier Bereiche: 'Aesthetical Birding, ornithologische Poiesis' verfolgt eine literarische Vogelkunde; 'Von Subsong bis Territorialgesang' fragt nach der Musik der Vögel; 'Warnruf, Lockruf, Kontaktruf' untersucht, ob Vogelgesang (eine) Sprache ist; 'Alle Vögel sind nicht mehr da' thematisiert das avifaunische Artensterben - in Artefakten und als Frage des Naturschutzes.

Tanja van Hoorn, geb. 1969, ist Literaturwissenschaftlerin und vertritt derzeit an der Ruhr-Universität Bochum eine Professur für 'Literatur und anthropologisches Wissen'. Forschungsschwerpunkte sind Konstellationen von Literatur und Wissen seit der Frühen Neuzeit, insbesondere das Verhältnis von Natur und Literatur.

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