Bäder und Badewesen in Vergangenheit und Gegenwart

\"Der öffentliche Gesundheitszustand eines Volkes hängt von einer Reihe von Faktoren ab, von denen nicht der mindeste die Reinlichkeit ist, die sich auf alle Beziehungen und Äusserungen des menschlichen Lebens zu erstrecken hat. Während nun aber für die Reinigung der Städte und der öffentlichen Verkehrswege, für Kanalisation und Assanierung, für reines und gutes Trinkwasser in jedem Kulturstaate eine rationelle sozialhygienische Gesetzgebung sorgt, existiert für die Reinigung des Körpers kein administrativer Kodex und einzig und allein die Zivilisationsstufe des Volkes, seine Sitten und seine sozialökonomischen Verhältnisse bestimmen dieselbe. So hat die antike Hygiene, welche weniger auf wissenschaftlichen, theoretischen Grundlagen als auf einer umfassenden Anwendung alles dessen basierte, was man als heilsam erachtete, und welche aus dem Empfinden und Denken des Volkes in Gesetzgebung und Staatsleitung hervorgehend einen weisen Schützer und Leiter fand, Griechen und Römer auf jene Höhe der Kultur gehoben.\" [...] Der Mediziner Julian Marcuse beschreibt im vorliegenden Band die Geschichte des Bäder- und Badewesens. Beginnend mit den Ursprüngen des Badewesens in der römischen und griechischen Antike zeichnet Marcuse in einem zweiten Abschnitt seine Entwicklung im Mittelalter nach, um abschließend die neuzeitlichen Bedingungen zu skizzieren. Illustriert mit zahlreichen Abbildungen. Der Verlag der Wissenschaften verlegt historische Literatur bekannter und unbekannter wissenschaftlicher Autoren. Dem interessierten Leser werden so teilweise längst nicht mehr verlegte Werke wieder zugängig gemacht. Das vorliegende Buch ist ein unveränderter Nachdruck der historischen Originalausgabe von 1903.