Beatus Ille: Das "Was" der erzählten Anthropologie

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Romanistik - Spanische Sprache, Literatur, Landeskunde, Note: gut, Universität zu Köln (Romanistisches Seminar), Veranstaltung: Erzähltheorie und Kulturwissenschaft:Javier Marías und Antonio Muñoz Molina, Sprache: Deutsch, Abstract: Antonio Muñoz Molina gehört zu der Autorengeneration, die in der Franco-Ära großgeworden ist. Er wurde 1956 als Sohn eines Gemüsehändlers in der andalusischen Stadt Ubeda geboren, 20 Jahre nach dem Beginn des Spanischen Bürgerkriegs. Sein Roman Beatus Ille erschien 1986, zeitgleich mit dem 50jährigen Jahrestag des Kriegsbeginns. Sicherlich könnte man den Roman Beatus Ille auch als einen Liebesroman, Kriminalroman oder philosophisch-metaliterarischen Roman bezeichnen. Doch der geschichtliche Bezug zum Bürgerkrieg und zur Franco-Ära ist ständig präsent und bildet einen festen Rahmen um die Handlungen der Charaktere. Nicht nur der Protagonist Minaya taucht in die Vergangenheit ein, auch der Leser vollzieht diesen Schritt und begibt sich in eine real existente Vergangenheit: in die nicht allzu ferne Vergangenheit Spaniens. Zusammen mit den Charakteren des Romans wird eine lange verdrängte Epoche der Geschichte aufgearbeitet. Die historischen Daten und Ereignisse entsprechen der Wirklichkeit. Welche Funktion hat die Darstellung dieser Geschichtsepoche in einem zeitgenössischen spanischen Roman? Wie wird sie dargestellt? Basiert der Roman auf realen geschichtlichen Gegebenheiten oder handelt es sich allein um Imagination, Fiktion und Phantasie? Welche Absichten hatte der Autor bei der Wahl dieses Themas? Diesen Fragen soll im Folgenden nachgegangen werden.

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