Bedeutende Lössprofile und paläolithische Fundplätze der Wachau (Österreich)

Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Regionalgeographie, Note: 1,3, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (Geographisches Institut), Veranstaltung: Regionalseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: ¿Die Wachau [¿] ist ein herausragendes Beispiel einer von Bergen umgebenen Flusslandschaft, in der sich materielle Zeugnisse ihrer langen historischen Entwicklung in erstaunlich hohem Ausmaß erhalten haben¿ lässt die UNESCO als Begründung zur Erklärung der Wachau zum Weltkulturerbe im Jahr 2000 verlauten. Subsummiert werden unter besagte materielle Zeugnisse auch gut erhaltene prähistorische Funde in Lössablagerungen mit denen sich die vorliegende Arbeit beschäftigt. Bereits im Jahr 1883 wurden in Willendorf in der Wachau erstmalig Knochen und Feuersteinsplitter gefunden. In den Jahren 1907 bis 1908 fanden anlässlich des Baus der Donauuferbahn wissenschaftliche Grabungen statt, in deren Verlauf man auf Überreste einer steinzeitlichen Siedlung stieß, die nicht nur reich an Werkzeugfunden war, sondern auch die beiden bekannten Frauenstatuetten ¿Venus von Willendorf¿ und ¿Venus II¿ beherbergte. Aktuell findet durch neue geophysikalische und -chemische Methoden eine Aufarbeitung dieser Lössprofile statt, mit deren Hilfe man sich erhofft, die archäologisch-historischen Erkenntnisse durch naturwissenschaftliche Untersuchungsergebnisse zu untermauern und somit die Ur- und Frühgeschichtsforschung voranzutreiben. Den Einstieg in das Thema stellt eine heranführende Abhandlung des Paläolithikums in Mitteleuropa dar. Darauf aufbauend wird im nächsten Kapitel auf die Eigenschaften und die Entstehung von Löss, sowie die Funktion von Lössprofilen als geoarchäologische Archive eingegangen. Besonderes Augenmerk wird hierbei auf die Lössverbreitung und charakteristische Löss-Paläosol-Sequenzen in Niederösterreich gelegt. Im Hauptteil der Arbeit erfolgt eine knappe räumliche Einordnung der Wachau sowie eine Beschreibung des Verlaufs des Paläolithikums in Niederösterreich. Das Kernstück der Arbeit bildet die nachfolgende stratigraphische Beschreibung von bedeutenden Lössprofilen der Wachau, die durch diverse paläolithische Funde internationale Bekanntheit erlangten und zu besseren Kenntnissen der landschafts- und kulturgenetischen Entwicklung dieser Region beitrugen. Abschließend wird vor dem Hintergrund des gegenwärtigen Standes der interdisziplinären Forschung ein Fazit gezogen. Das Ziel der Arbeit ist die Schaffung einer Übersicht über grundlegende klimatologische, quartärgeologische und kulturelle Faktoren im Sinne einer geoarchäologischen Rekonstruktion des Vordringens des anatomisch modernen Menschen in Mitteleuropa.