Bedeutungsgewinn religiöser Erscheinungen in der Spätmoderne am Beispiel des Vodún

Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Theologie - Sonstiges, Note: 1,0, , Veranstaltung: Seminar 'Strukturen und Gestalten des Glaubens und der Kirche in der Spätmoderne', Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit thematisiert zunächst den Begriff der Spätmoderne. Dann soll versucht werden, das Phänomen der Spätmoderne in seinen vielschichtigen Aspekten wahrzunehmen. Zu diesen Aspekten zählt der Bedeutungsgewinn religiöser Erscheinungen in der Spätmoderne. Martin Kirschner spricht von der 'Wiederkehr der Religion' bzw. von dem 'Come-Back der Religionen' als relevantem Faktor der Solidarisierung, der Mobilisierung und der Identitätsbildung. Dies soll in Betracht gezogen und als Konkretisierung am Beispiel der Vodún-Religion reflektiert werden, die sich in Westafrika entwickelte und mittels des Sklavenhandels (XVI. - XIX. Jh.) in die Karibik, in Amerika und in die ganze Welt verbreitete. Anschließend sollen die Herausforderungen erörtert werden, vor die das Wiederaufleben des Vodún die Pastoraltheologie stellt. Diese Erörterung geschieht in multidisziplinärer Hinsicht, weil die Pastoraltheologie viele Facetten und Anknüpfungspunkte in verschiedene Richtungen hat. Die bewusste und wissenschaftliche Auseinandersetzung der Pastoraltheologie mit aktuellen Erkenntnissen aus dem Bereich der Kulturwissenschaft und der transkulturellen Forschung vermag einen zentralen und fundamentalen Beitrag zur fruchtbaren Gestaltung des gefeierten Glaubens in der Spätmoderne zu leisten.

Adechina Samson Takpe ist am 28. Juli 1985 in Koko (Rep. Benin) geboren und wurde am 28. Juni 2014 vom Apostolischen Nuntius Brian Udaigwe im Marienheiligtum Dassa-Zoume zum römisch-katholischen Priester geweiht. Am 24. Oktober 2017 flog er zum Studium nach Deutschland. Nach einem studienvorbereitenden Sprachkurs in Bonn, wobei er den TestDaF am Kreuzberg Sprachinstitut und die C2-Prüfung am Goethe-Institut Bonn ablegte, begann er mit dem Studium im Fach Liturgiewissenschaft an der Theologischen Fakultät Trier. Seine schriftliche Lizenziatsarbeit mit dem Titel 'Inkulturation der Liturgie angesichts der gegenwärtigen Dynamik der Kulturen und Gesellschaften' wurde mit magna cum laude bewertet. Die am 3. Februar 2021 in den Fächern Liturgiewissenschaft, Pastoraltheologie und Religionspädagogik mit Katechetik abgelegte Lizenziatsprüfung erlangte das Gesamtergebnis summa cum laude (1,1). Danach meldete sich Herr Takpe zum Promotionsstudium an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar an. Sein Dissertationsthema lautet: "Liturgische Erfahrung und Liturgietheologie bei Pius Parsch. Neue Perspektiven zum gegenwärtigen liturgischen Leben in Benin". Als Mitglied des liturgiewissenschaftlichen Arbeitskreises, der sich aus den Theologischen Fakultäten Trier und Vallendar zusammensetzt, wirkt er an Doktorandenkolloquien mit. Seit Februar 2021 nimmt er ebenso an liturgiewissenschaftlichen Symposien Klosterneuburg teil. Die Forschungsschwerpunkte von Herrn Takpe sind: 1) Kulturforschung: Kulturelle Phänomene werden kritisch untersucht. Seine Abschlussarbeit (2013) im Priesterseminar Mgr Louis Parisot de Tchanvédji hatte sich mit der kulturellen Verwaltung der ehelichen Untreue bei den Itcha in Benin befasst. Diese Abschlussarbeit zählte zum Theologiae Baccalaureus, der von der Päpstlichen Universität Urbaniana mit summa cum laude bewertet wurde. 2) Inkulturation und interkulturelle Hermeneutik. Dieser Forschungshorizont wurde in seiner Lizenziatsarbeit thematisiert. Auf der 10. Jubiläumskonferenz junger Theologen und Doktoranden, die vom 28. Februar bis zum 1. März 2020 in Eger (Ungarn) stattfand, hielt er einen Vortrag zum Thema 'West African Vodún Cult and Christian Liturgy'. 3) Die laufenden Forschungen von Adechina Samson Takpe gehen in Richtung Erfahrungsphilosophie, Theologie der Partizipation und Neuevangelisierung.