Bedingungen für den Beitritt Bulgariens zur europäischen Währungsunion und der Stand der Umsetzung

Inhaltsangabe:Einleitung: In einem bisher einzigartigen Experiment wurde 1999 mit der Eurozone die größte zwischenstaatliche Währungsunion und mit dem Euro eine der wichtigsten Währungen der Welt kreiert. Heute, neun Jahre später und sechs Jahre nach der Bargeldeinführung Anfang 2002, nutzen 13 Länder mit 314 Mio. Einwohnern eine gemeinsame Währung. Ursprünglich gedacht war die Währungsunion jedoch für alle Mitglieder der Europäischen Union, der seit dem 1.Januar 2007 27 Ländern angehören. Seit dem 1.Januar 2007 ist Bulgarien zusammen mit Rumänien Mitglied der Europäischen Union (EU). Bulgarien hat sich dazu verpflichtet, sobald es die erforderlichren Bedingungen, wie die Maastrichter Konvergenzkriterien, erfüllt, zur europäischen Währungsunion beizutreten und seine nationale Währung durch den Euro zu ersetzen. Es ist jedoch keineswegs sicher, dass die Einhaltung dieser 'notwendigen' Voraussetzungen genügt – diese also gleichzeitig hinreichend sind, um ein Gelingen der Währungsübernahme durch Bulgarien bzw. einer erweiterten Währungsunion zu gewährleisten. Die Maastrichter Konvergenzkriterien stellen nämlich auf nominale Konvergenz ab und lassen die reale Konvergenz unberücksichtigt. Langfristig hängt es von der Dynamik des Wirtschaftswachstums ab, ob und wie schnell die Wohlfahrtsunterschiede zwischen Bulgarien und den restlichen EU-Mitgliedstaaten ausgeglichen werden. Denn je ungleicher die realwirtschaftlichen Bedingungen in den Ländern einer Währungsunion sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass die gemeinsame Geldpolitik nicht zu den Gegebenheiten einzelner Teilnehmerländer passt und es deshalb zu Schwierigkeiten in diesen Ländern kommt, welche sich im schlimmsten Fall auf die gesamte Währungsunion auswirken können. Die vorliegende Arbeit befasst sich aus ökonomischer Perspektive mit den Bedingungen für eine erfolgreiche Einführung des Euros in Bulgarien. Der erste Schwerpunkt dieser Arbeit (Kapitel 2) liegt in der theoretischen Darstellung der Maastrichter Konvergenzkriterien für den Beitritt zur europäischen Währungsunion (EWU). Nach einer kurzen Darstellung der Grundzüge der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) im Rahmen des EU-Gebildes wird daher auf diese Kriterien entsprechend ausführlich eingegangen. Dabei werden deren nominaler Charakter und diesbezügliche Problemfelder herausgearbeitet, um im Anschluss daran den gegenläufigen Gesichtspunkt der realwirtschaftlichen Konvergenz in Anlehnung an die klassische Theorie [...]

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