Beherrschen wir Technik oder werden wir von ihr beherrscht? Die Positionen von Günther Anders und Bruno Latour im Vergleich

Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Seminar: Was ist Technik?, Sprache: Deutsch, Abstract: Die zwei Philosophen Günther Anders und Bruno Latour haben sich recht eingängig mit den Fragestellungen beschäftigt, die im Spannungsverhältnis von Mensch und Technik aufkommen können. Günther Anders nimmt hierbei die Position des Kritikers und Mahners ein und sieht den Menschen eher als von der Technik getriebenes Objekt. Seiner Meinung nach ist die technische Entwicklung weitgehend kritisch zu sehen, die Technik treibt den Menschen vor sich her in eine Abhängigkeit und von der natürlichen Welt fort. Technik, so Anders, führe dem Menschen sein eigenes Unvermögen vor Augen und um sich selbst zu profilieren versuche der Mensch, sich der Technik anzupassen. Dabei stellt Technik den Anspruch, immer noch einen Schritt weiterzugehen, ungeachtet der Konsequenzen oder dem Sinn für die Menschen, so dass der Mensch letztlich gar technische Möglichkeiten der Selbstzerstörung, wie etwa die Atombombe, entwickelt hätte, die sicher nicht in seinem Interesse liegen können. Bruno Latour hingegen hat eine durchaus optimistische Sicht der Technik und plädiert dafür, diese als Aktor in einer speziellen neuen Soziologie, die Mensch und Technik gleichermaßen untersucht, zu verstehen. Technik ist für Latour auch ein Teil des Menschen, und er hat daher auch Kontrolle über sie, wenngleich sie auch eine externe Komponente hat. Für Latour lässt sich daher nicht trennscharf zuordnen, ob Technik nun zu menschlichen Fertigkeiten oder zu anderen äußeren Objekten gehört, sodass ihr ein eigener Objektstatus zugeordnet werden sollte.

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