Belastung und Belästigung durch Gerüche. Evaluation von Geruchssanierungsmaßnahmen aus Umweltpsychologischer Sicht

Diplomarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Umweltwissenschaften, Note: 1, Universität Wien, Sprache: Deutsch, Abstract: Gerüche spielen im menschlichen Alltag eine nicht unwesentliche Rolle. Im Haushalt, in der Natur, im Verkehr und in der Arbeit, im gesellschaftlichen Zusammenleben - überall ist der Mensch Gerüchen ausgesetzt. Diese Gerüche können als angenehm, neutral oder als unangenehm bzw. störend empfunden werden. Solange die Gerüche als nicht störend empfunden werden, ist dies umwelthygienisch kein Problem. Geruchsbelästigungen hingegen werden von der Bevölkerung kaum toleriert. Die Praxis zeigt, dass man sich in Zukunft zunehmend mehr mit der Thematik der Geruchsbelästigung auseinandersetzen wird müssen. Eine ständig dichter werdende Besiedlung lässt Industrie- und Wohnräume räumlich verschmelzen. Die Wahrscheinlichkeit, dass produktionsbedingt entstehende Gerüche die natürliche Umwelt verunreinigen und die AnwohnerInnen belästigen, nimmt dementsprechend zu (Schön & Hübner, 1996). Gerade in Städten ist die Wahrscheinlichkeit, mit unangenehmen Gerüchen konfrontiert zu werden, sehr hoch. Laut Mikrozensus vom Dezember 1998 (Statistik Österreich, 1998) fühlen sich 19,1% aller befragten Personen in Österreich durch Geruch belästigt, davon 9,1% stark bis sehr stark. Die Hauptursache für die Geruchsbelästigung ist der Verkehr mit 46,1%, gefolgt von Betrieben mit 28,7%. Die Stadt Wien liegt mit einem Anteil von 12,9% an stark bis sehr stark geruchsbelästigten Personen deutlich über dem österreichweiten Durchschnitt von 9,1%. Auch bei der Geruchsbelästigung durch Verkehr hat die Stadt Wien mit 56,3% einen der höchsten Anteile. Über Geruchsbelästigungen aus Kanal und Abwasserentsorgung werden keine Angaben gemacht. Aber gerade das Kanalsystem führte in den letzten Jahren in Wien (vor allem im Gebiet nördlich der Donau) zu zahlreichen Beschwerden über Geruchsbelästigungen (MA 22, 1999). Die Beschwerden kamen dabei aus einigen wenigen Straßenzügen, in denen der Kanal aufgrund äußerer Bedingungen (ungünstige Bauweise, geringes Gefälle, geringer Sauerstoffgehalt des Abwassers) besonders in der warmen Jahreszeit zu starker Geruchsbildung neigt. Im Sommer 1999 wurde nun versucht, in zwei Straßenzügen im 22. Wiener Gemeindebezirk den für die Geruchsbelästigung hauptverantwortlichen Abwasserkanal zu sanieren. Dabei wurden zwei chemisch-technische Maßnahmen zur Reduzierung der Geruchsbelastung erprobt (Trugina, 1999). Diese wurden vom Institut für Umwelthygiene der Universität Wien wissenschaftlich begleitet und aus umweltpsychologischer Sicht evaluiert.

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