Belegschaftsaktien in der mittelständischen Aktiengesellschaft

Mit dem "Gesetz für kleine Aktiengesellschaften und zur Deregulierung des Aktienrechts", das seit August 1994 rechtskräftig ist, beabsichtigte der Gesetzgeber, die Rechtsform der Ak­ tiengesellschaft für mittelständische Unternehmen attraktiver zu machen. Dafür sieht das Ge­ setz Erleichterungen vor, die sich besonders an den Bedingungen personalistisch strukturierter Aktiengesellschaften mit einem überschaubaren Kreis von Anteilseignern orientieren. In betriebswirtschaftlicher Hinsicht bietet das nunmehr geltende Aktienrecht gerade für mit­ telständische Unternehmen nicht nur neue Perspektiven für die Beschaffung von Beteili­ gungskapital an bzw. außerhalb der Börse oder für die Bewältigung des Generationenwech­ sels. Die Novellierung des Aktienrechts ermöglicht den Firmen der mittelständischen Wirt­ schaft auch die Beteiligung ihrer Mitarbeiter am Kapital des arbeitgebenden Unternehmens in Form von Belegschaftsaktien, die sich in den letzten Jahrzehnten bei vielen großen Publi­ kumsgesellschaften weit verbreitet hat. Dieser Aspekt des Gesetzes von 1994 bestimmt die Aufgabe der vorliegenden Studie. Sie soll prüfen, inwieweit die gesetzlichen Erleichterungen die Rechtsform der Aktiengesellschaft für mittelständische Unternehmen zur Ausgabe von Belegschaftsaktien geeignet erscheinen las­ sen. Insbesondere soll die Untersuchung dabei die typischen Besonderheiten einer Ausgabe von Aktien an Mitarbeiter in mittelständischen, nicht börsennotierten Aktiengesellschaften beachten. Die Studie ist auf die Softwarebranche ausgerichtet, weil dort das Interesse an der Aktiengesellschaft als Rechtsform und an den Möglichkeiten einer Mitarbeiterbeteiligung offenkundig ist.

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