Bennys Bluff oder Ein unheimlicher Fall

Berlin, wenige Wochen nach der Maueröffnung 1989. Benny, zwölf Jahre alt, findet, als er eines Tages vom Spielen heimkommt, seine Mutter tot in ihrem Bett. War es Mord? Das Tatwerkzeug deutet darauf hin und bringt Ralf in Verdacht, einen ihrer Freunde. Für den Jungen ein doppelter Schlag, denn er hätte sich diesen Mann gut als einen Ersatzvater vorstellen können. Verzweifelt macht sich Benny auf die Suche nach Ralf, der sich in den Westteil der Stadt abgesetzt hat. Dabei muss er Hindernisse aller Art überwinden, erlebt tiefe Enttäuschung, findet aber auch unerwartete Hilfe. Die Spur aber verzweigt sich, und es bedarf eines besonderen Bluffs, um den Täter schließlich zu entlarven. Das Buch, 1991 beim Rowohlt-Verlag erschienen und längst vergriffen, lenkt in seiner spannenden Handlung den Blick auf eine bereits historisch gewordene Zeit, auf die zugleich aufregende und verworrene Situation in den Monaten nach der Wende.

Klaus Möckel, der am 4. August 1934 im sächsischen Kirchberg geboren wurde, erlernte zunächst den Beruf eines Werkzeugschlossers, studierte später in Leipzig Romanistik und arbeitete anschließend als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Jena. Danach war er als Lektor für romanische Literatur in Berlin tätig. Beim Verlag Volk und Welt machte er sich bald einen Namen als Herausgeber, Übersetzer und Nachdichter vor allem moderner französischer Dichter. Seine 1963 veröffentlichte Dissertation hatte Möckel über den Autor des Kleinen Prinzen geschrieben: 'Die Rolle der bürgerlichen Gesellschaft bei der Herausbildung von Antoine de Saint-Exupérys Weltanschauung'. Seit 1969 arbeitet der Schriftsteller, Herausgeber und Übersetzer als freier Autor. Seither veröffentlichte er fast 50 Bücher: Spannende Krimis, anspruchsvolle Science-Fiction-Bücher, sehr gut recherchierte historische Romane, einfühlsame Lebensberichte und wunderschöne Kinderbücher, darunter Erfolgstitel wie 'Hoffnung für Dan' und 'Die Gespielinnen des Königs' sowie die literarischen Vorlagen für die Polizeiruf-110-Folgen 'Drei Flaschen Tokaier' und 'Variante Tramper'. Hinzu kommen 14 Herausgaben und 19 Übersetzungen aus dem Französischen, Spanischen und Russischen. Möckel arbeitete häufig, vor allem bei Übersetzungen, mit seiner Frau Aljonna Möckel zusammen und verfasste gemeinsam mit ihr unter dem Pseudonym Nikolai Bachnow mehrere Fortsetzungsbände zu den Märchenromanen Alexander Wolkows wie 'Die unsichtbaren Fürsten' und 'Der Hexer aus dem Kupferwald'.

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