Bergbauern im Nationalsozialismus

Mit dem 'Anschluss' Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland im März 1938 wurde ein 'österreichisches Problem' (zeitgenössisches Zitat), nämlich jenes der Berglandwirtschaft, zu einem deutschen. Was mit den Bergbauern geschehen sollte, war nicht von Beginn an klar. Einige Stimmen forderten aufgrund der schwachen Wirtschaftsleistung ihre Absiedlung. Es sollte anders kommen: Das Bergland erfuhr eine wirtschaftliche Förderung und eine politische Anerkennung bisher unbekannten Ausmaßes. Die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Hintergründe dafür werden in diesem Band erörtert. Breiten Platz nimmt dabei die Behandlung der weltanschaulichen Vereinnahmung der Bergbauern im Rahmen der 'Blut-und-Boden'-Ideologie ein. Als Ergebnis wird unter anderem gezeigt, dass diese wirkmächtiger als bislang dargestellt war und zahlreiche bergbäuerliche Betriebe und Gemeinden zumindest materiell von der NS-Zeit profitierten.

Der Autor Gerhard Siegl, Dr., Studium der Geschichte und 'gewählter Fächer' (Medien und Geisteswissenschaften, Zeitgeschichte, Internationale Politik, Wirtschafts- und Sozialgeschichte), Seit 2008 Universitätsassistent am Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie an der Universität Innsbruck. Forschungstätigkeit: Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Neueren und Neuesten Geschichte mit Schwerpunkten in der Agrargeschichte, der Geschichte der sozialen Sicherheit und der Geschichte der Landschaft.

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