Bergstraße

Die Bergstraße in Mechernich mit ihren über 600 Metern Länge ist ein Mythos geworden; also eine Mischung aus tatsächlich Geschehenem und später durch Hörensagen Hinzugefügtem. Als die gleichförmigen Häuserreihen in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts entstanden, wollte man verhindern, dass Elendsquartiere entstehen. 4500 Menschen arbeiteten im und für das Blei. Die Männer glitten in die Erde, um den Rohstoff hervorzuholen oder schufteten an den Hochöfen. Die Frauen arbeiteten ebenso hart. Sie hielten das zusammen, was Familie hieß, oft unter sehr schweren Bedingungen. Die Kinder brachten Leben auf die Straßen. Ein Idyll war das zwar nicht, aber einigermaßen leben konnte man. Da mitten hinein führen die Erinnerungen von Klaus Vater: Die Bergstraße und das Leben in und auf der Straße aus der Sicht eines Kindes. Es ist keine alltägliche Geschichte. Was sie hier lesen werden, ist Teil der Aufarbeitung eines Mythos'.

Klaus Vater, geboren 1946 in Mechernich, machte das Abitur in Euskirchen. Das Geld zum Studieren der Politikwissenschaften verdiente er sich großen Teils bei Dörries in Vussem, einem Ortsteil Mechernichs. Er arbeitete ab 1971 als Nachrichtenredakteur in verschiedenen Redaktionen. Von 1990 bis 1999 war er wissenschaftlicher Referent der SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag, zuletzt Büroleiter des SPD-Politikers Rudolf Dreßler. Anschließend war er von 2000 bis 2009 Sprecher des Bundesarbeitsministeriums und des Bundesgesundheitsministeriums und zuletzt Stellvertretender Regierungssprecher. Er veröffentlichte Sachbücher ('Arbeitslosigkeit ist kein Schicksal', 'Produktivkraft Solidarität') und Kriminalromane ('Sohn eines Dealers', 'Am Abgrund', 'Brandt-Gefahr'). Zudem betätigt er sich als Blogger für den BLOG DER REPUBLIK und als Redenschreiber.

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