Berlin-Gangster

Das Berlin der Nachkriegszeit: Bombentrichter und Häuserruinen säumen die Straßen, Schieber, Zuhälter, Einbrecher und Betrüger betreiben ihre finsteren Geschäfte in den Nischen der Stadt, alliierte Soldaten patrouillieren innerhalb der jeweiligen Sektorengrenzen. Hier ist das Revier von Werner Gladow, geboren am 8. Mai 1931. Der Siebzehnjährige, dessen Vorbild der amerikanische Gangster Al Capone ist, schart durch Nazizeit und Krieg verrohte, desillusionierte junge Männer um sich. Darunter Mücke, der lieber Journalist werden würde, aber keine Chance bekommt. Immer wieder überfällt die Bande Polizisten im Osten Berlins und flüchtet dann in die Westsektoren. Auf diese Weise beschaffen sich die Gangster ein riesiges Waffenarsenal, das sie für spektakuläre Überfälle nutzen. Die Kriminalpolizei steht den Taten anfangs hilflos gegenüber, da die Sektorengrenzen nicht nur die Stadt, sondern ebenso die Behörden trennen. Und auch die Berliner Unterwelt hält dicht. Die Berliner Zeitungen nennen die Ganoven, die wie ihr Vorbild Capone in Maßanzügen und mit weißer Krawatte auftreten, »Gentleman-Gauner«. Sie werden zu regelrechten Medienstars. Die Verbrecherbande fühlt sich sicher, ihre Taten werden immer brutaler. Bis Mückes Freundin Sylvia der Polizei Gladows Identität verrät ... Als studierter Historiker und Stadtführer durchstreifte Daniel Höra jahrelang Berlin auf der Suche nach Geschichten und Geschichte. Dabei kam ihm der weitgehend verschollene Fall Werner Gladows unter: Noch ehe dieser das 20. Lebensjahr vollendet hatte, wurde er als einer der ersten Bürger in der DDR zum Tode verurteilt - wegen mehrfachen Mordes, Mordversuchs und Raubes. Nach intensiver Recherche hat Daniel Höra die Fäden dieser Kriminalgeschichte zu einem spannungsgeladenen Roman verwoben.

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