Bernsteintage

Das Buch von der Suche nach der verlorenen Kindheit Unsere Kindheit ist das Paradies, das wir alle eines Tages verlassen müssen. Mit großer Zärtlichkeit und Wehmut erzählt Maxim Biller von diesem Ort, an dem alles begann und an den wir nie zurückkehren werden. Sehnsucht durchweht diese schönen, zarten Geschichten - aber auch von verlorenen Illusionen ist in ihnen die Rede und von Hoffnungen, die nie vergehen. Da ist der achtjährige David, der den Einmarsch der russischen Panzer in seine tschechische Heimat als große, betörende Show erlebt; da ist Henry, der sich als Sohn eines jüdischen Gangsters in München seine heile Jugend erst erfinden muss; da ist Jossi, dessen Bruder als halbes Kind freiwillig in den Yom-Kippur-Krieg zieht und im Feuer der eigenen Leute stirbt. Sie alle wissen, dass die Zeit, die hinter ihnen liegt, für immer vorbei ist, und trotzdem können sie nicht aufhören, in ihr zu leben. In einer ungewöhnlich fesselnden Sprache und in Bildern von filmischer Intensität zeigt Maxim Biller, wie das Spiel von Vergessen und Hoffen funktioniert und warum Kindheit und Jugend das größte Wunder sind, das ein Mensch erleben kann. Ein Buch gegen das traurige Erwachsensein.

Maxim Biller, geboren 1960 in Prag, lebt seit 1970 in Deutschland. Von ihm sind bisher u.a. erschienen: der Roman »Die Tochter«, die Erzählbände »Sieben Versuche zu lieben«, »Land der Väter und Verräter« und »Bernsteintage«. Seinen Liebesroman »Esra« lobte die FAS als »kompromisslos modernes, in der Zeitgenossenschaft seiner Sprache radikales Buch«. Billers Bücher wurden in neunzehn Sprachen übersetzt. Bereits nach seinem Erstling »Wenn ich einmal reich und tot bin« (1990) wurde er von der Kritik mit Heinrich Böll, Wolfgang Koeppen und Philip Roth verglichen. Zuletzt erschienen sein Memoir »Der gebrauchte Jude« (2009), die Novelle »Im Kopf von Bruno Schulz« (2013) sowie der Roman »Biografie« (2016), den die SZ sein »Opus Magnum« nannte. Sein Bestseller »Sechs Koffer« stand auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis 2018. Über den Roman »Der falsche Gruß« (2021) schrieb die NZZ: »Das ist große Kunst.«

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