Beschlüsse des Jugendhilfeausschusses des Rates des Kreises Güstrow 1965-1990. Fürsorge, Disziplin und Umerziehung

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Europa, Note: 2,0, FernUniversität Hagen (Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften, Lehrgebiet Geschichte der Europäischen Moderne), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Ziel dieser Arbeit ist nicht die Untersuchung der jeweiligen Heimsituation, sondern eine Analyse der Beschlüsse des Jugendhilfeausschusses des Rates des Kreises Güstrow von 1965 bis 1990, um die staatliche Fürsorge, aber auch die Disziplinierung und Umerziehung durch dieses Organ der Jugendhilfe nachzuweisen und in den ideologischen Kontext des Bildungssystems der DDR zu setzen. Zu Beginn wird ein Überblick zu den Grundbedingungen, sowie dem rechtlichen Rahmen der Jugendhilfe in der DDR gegeben. Das Familien- und Jugendhilferecht wurde 1965/1966 reformiert und blieb bis 1990 unverändert. Die Räte der Kreise führten in diesem Zeitraum Beschlussregister über die Maßnahmen der Jugendhilfeausschüsse, die Auskunft über beteiligte Personen, getroffene Maßnahmen und deren Begründungen geben. Auf die Analyse dieser Beschlüsse wird der größere Schwerpunkt gelegt. Hierbei werden sämtliche Maßnahmen betrachtet und unter den Leitbegriffen Fürsorge, Disziplinierung und Umerziehung analysiert. Insgesamt kann die vorliegende Arbeit aufgrund ihres begrenzten Umfangs, der Grenzen der Beschlüsse des Jugendhilfeausschusses des Kreises Güstrow als zugrundeliegende Quelle, der politischen Färbung der zeitgenössischen Literatur sowie des Ausbleibens einer Befragung der betroffenen Personen nur einen kurzen Abriss leisten, der in groben Zügen die Fürsorge und die Diktatur des sozialistischen Systems in Bezug auf die Erziehung der Kinder und Jugendlichen nachzeichnen will.