Beschreibungen der modernen Gesellschaft in Musils 'Der Mann ohne Eigenschaften'

Magisterarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Philosophie und Geisteswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Robert Musil reagiert mit seinem Roman 'Der Mann ohne Eigenschaften' auf die veränderte Situation des Menschen in der modernen Lebenswelt. Durch die stetig wachsende Effektivität der Wissenschaft und der Technik ist die Wirklichkeit, die den Menschen umgibt, einem immer schnelleren Veränderungsprozeß ausgesetzt. 'Urträume der Menschheit werden verwirklicht' (8, 1088) und dabei die alten Ordnungsvorstellungen in ihrem Fundament erschüttert. Die Menschheit wird immer mehr zum Produzenten ihrer Lebenswelt. Die Begriffe, die sie von sich bildet, reflektieren nicht mehr natürliche Gegebenheiten, sondern müssen sich dem beschleunigten Wandel der Verhältnisse, den sie selbst erzeugt, anpassen. Mit der schnell wachsenden Größe dieser Aufgabe wächst auch das Interesse an der Frage, wie es zu dieser Entwicklung kommen konnte, der der Mensch in der Moderne anscheinend nur noch staunend gegenüberstehen kann. Seine Unwissenheit zeigt sich in Ahnungen des Unheimlichen.