Besinnung auf das Subsidiaritätsprinzip.

Nicht nur in Deutschland, auch in den USA sind auf vielen gesellschaftlichen und politischen Ebenen Konzentrationsprozesse im Gang. Viele Bürger/innen haben den Eindruck, dass ihr eigener Aktionsradius kleiner wird und sie immer mehr von den öffentlichen Verwaltungs- und Machtzentren abhängig werden. Es wächst der Eindruck, dass der Mensch Objekt und nicht Subjekt der Entwicklung ist. Dies dürfte auch ein Grund für den Rückgang der Wahlbeteiligung sein. Die Meinung ist weit verbreitet: Was »die da oben« machen, das kann ich, obwohl es mich und meinen persönlichen Wirkbereich betrifft, doch nicht ändern. Diese Entwicklung war Gegenstand des 13. Deutsch-Amerikanischen Kolloquiums im Juli 2014. Dabei wurde auch darauf hingewiesen, dass Papst Pius XI. in der Missachtung des Subsidiaritätsprinzips die Hauptursache der ersten Weltwirtschaftskrise (1929) mit ihren katastrophalen Auswirkungen sah. Die ungeheuren Fortschritte von Wissenschaft und Technik verdecken die Einsicht, dass auch heute noch die menschliche Person die schöpferische Quelle ist. Wenn im Maastrichter Vertrag der EU auf das Subsidiaritätsprinzip verwiesen wird, dann nicht zuletzt deshalb, weil viele Bürger die Brüsseler Regulierungssucht satt haben und ihre gewachsenen Lebensverhältnisse selbst gestalten wollen.

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