Besonderheiten des Wigalois und Dimensionen des Religiösen. Gotteskrieger, Teufelsbündner und 'Taufe' des Artusromans
Autor: | Christina Will |
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EAN: | 9783346935885 |
eBook Format: | |
Sprache: | Deutsch |
Produktart: | eBook |
Veröffentlichungsdatum: | 08.09.2023 |
Kategorie: | |
Schlagworte: | Artusroman Gott Heilig Heilsbringer Held Lanze Mittelalter Religion Teufel Teufelsbündner Wigalois |
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Studienarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Karlsruher Institut für Technologie (KIT) (Institut für Germanistik: Literatur, Sprache, Medien), Veranstaltung: Vom höfischen Versroman zum Frühdruck - 'Wigalois' (um 1210) und 'Wigoleis vom Rade' (1493), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Wigalois des Wirnt von Grafenberg bietet zahlreiche Möglichkeiten der Interpretation. Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit den Dimensionen des Religiösen, sie analysiert die literarischen Zusammenhänge mit anderen Artusromanen und was den Wigalois so besonders macht. Untersucht werden die Rolle des Helden als Heilsbringer, krisenloser Held und Gotteskrieger sowie die Motive und Symbole, die Wirnt verarbeitete und damit zur sogenannten Taufe des Artusromans beitrug. Der Artusroman kann als eine Art Untergattung des Höfischen Romans bezeichnet werden. Entstanden aus der Matière de Bretagne und dem Interesse an repräsentativer Adelskultur (Hoffesten, Turnieren, Konflikten der Herrschaft, Rittertum und Minnedienst) bilden die Artusromane eine höfische Idealwelt ab. Die Handlung spielt im Erzählraum der Bretagne und verortet dort von Beginn an auch Elemente des Wunderbaren. Mit den deutschsprachigen Romanen Erec und Iwein des Hartmann von Aue und dem Parzival des Wolfram von Eschenbach findet die Gattung Einzug in den deutschsprachigen Raum. Im Französischen sind die Artusromane sehr viel weiter verbreitet. Die Doppelwegstruktur, die den Aufstieg, die tiefe Krise und den erneuten Aufstieg eines Helden abbildet, galt lange als signifikantes Merkmal der Artusromane. Sie gilt immer noch als Idealbild der frühen Artusromane, findet aber nur im Erec und im Iwein Verwendung. Ein weiteres Merkmal der klassischen Artusromane ist ihr teleologisches Erzählkonzept, wodurch die einzelnen Aventiuren nicht austauschbar sind. Der Wigalois zählt zu den späten, auch 'nachklassischen' Artusromanen, die sich in Inhalt und Struktur von ihren Vorgängern unterscheiden. Der Artusroman wird um unheimliche und groteske sowie fantastische und magische Elemente erweitert und dadurch remythisiert. Wirnt von Grafenberg erweitert seinen Roman um religiöse, vor allem christliche Motive, weswegen dieser häufig als 'Taufe des Artusromans' bezeichnet wird. Geprägt wurde die Bezeichnung von Klaus Grubmüller, der Thesen zur Rolle des Helden als Heilsbringer aufstellte.