Betriebsräte und Mitarbeiter in Innovationsprozessen

Arbeitgeber, Gewerkschaften und Betriebsräte beschreiten seit einigen Jahren neue Wege zur Förderung der Innovationskraft von Unternehmen. In einer Reihe von Betrieben der deutschen Metall- und Elektroindustrie haben sie die gemeinsame Umsetzung von betrieblichen Innovationsprozessen vereinbart. Diese Verabredungen sind Teil von Tarif- und Betriebsvereinbarungen, die in der Regel im Rahmen von betrieblichen Strukturanpassungen getroffen werden. Betriebsräte und Mitarbeiter übernehmen dabei neue Rollen. Aufgabe der Mitarbeiter ist es, selbst Innovationsideen zu verfolgen und Innovationsprojekte zu initiieren. Dadurch sollen sie stärker als bisher zur Innovationskraft des Unternehmens beitragen. Betriebsräte sollen solche Vereinbarungen mit den Arbeitgebern aushandeln und die Mitarbeiter zu innovativem Verhalten anregen. Aus organisationspsychologischer Sicht sind in diesem Zusammenhang u.a. folgende zentrale Fragen zu klären: Was führt zu innovativem Verhalten der Mitarbeiter, welche Rolle spielen dabei Innovationsvereinbarungen und wie können Betriebsräte die Mitarbeiter im Sinne solcher Vereinbarungen beeinflussen? Diese und weitere Fragen wurden vom Lehrstuhl für Wirtschafts- und Organisationspsychologie der Universität Rostock im Rahmen des Projekts BMInno wissenschaftlich untersucht. Das vorliegende Buch berichtet über die wichtigsten Ergebnisse.

Dr. Erko Martins, Bankkaufmann, studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Rostock. Seit 2005 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für ABWL: Wirtschafts- und Organisationspsychologie der Universität Rostock. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Psychological Ownership in Organisationen, Mitarbeiterbeteiligung, Unternehmenskultur, innovatives Verhalten von Mitarbeitern, computervermittelte Kommunikation.