Betriebssystem der urbanen Landwirtschaft in den Tropen und Subtropen

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Soziologie - Sonstiges, Note: 1,0, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Lebensmittel und Ressourcenökonomie), Veranstaltung: Entwicklungssoziologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Erstes Ziel dieser Arbeit ist es, das Thema der urbanen Landwirtschaft, welches in der Literatur vor allem unter ökonomischen sowie transformationsökonomischen Gesichtspunkten dargestellt wird, in weitestgehender Weise sozioökonomisch zu ordnen und dementsprechend zu charakterisieren. Ein Hauptproblem aus Sicht der Akteure urbanen Landbaus ist, dass die meisten administrativen Ebenen urbane Landwirtschaft eher ignorieren bis unterdrücken. Daher ist es das weitere Anliegen dieser Arbeit die Perspektive der Anbauer auszuleuchten. Zuerst deren Motivation für das Betreiben urbanen Landbaus herauszustellen und aus dieser Sicht die sozioökonomische Bedeutung abzuleiten. Aus dem Konfliktbereich von städtebaulichen sowie städteplanerischen Ansprüchen an urbanen Raum und der landwirtschaftlichen Nutzung der Stadt ergeben sich Spannungsfelder, welche sich auf Form, Umfang und Ausprägung von urbaner Landwirtschaft auswirken. Der informelle Charakter der städtischen Bewirtschaftung beeinflusst diese also in unterschiedlicher Weise und ist zudem durch fortschreitende Urbanisierung und sich ausweitende städtische Verarmung stärker werdenden strukturellen Zwängen ausgesetzt. Der Wandel urbaner Landwirtschaft in den Tropen und Subtropen von einer halblegalen und höchstens geduldeten Aktivität in Richtung eines voll integrierten Teils der staatlichen Agrarordnung wird auf administrativer Ebene initiiert sowie durch internationale Zusammenarbeit unterstützt, was anhand von Beispielen dargestellt werden wird. Ebenfalls sind Problembereiche der urbanen Landwirtschaft und deren Chancen für die Menschen in der Stadt Themen, welche diese Arbeit aufgreift.