Bevölkerungsentwicklung und staatliche Familienplanung in der Volksrepublik China

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Bevölkerungsgeographie, Stadt- u. Raumplanung, Note: 2,0, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Volksrepublik China ist das bevölkerungsreichste Land der Erde. Allein durch diese Tatsache steht China seit seiner Gründung im Jahre 1949 immer wieder im Blickpunkt internationalen Interesses. Schon früh erkannten westliche Demographen das Problem einer hohen Bevölkerungszahl, die aufgrund Chinas naturräumlicher und gesellschaftlicher Voraussetzungen nicht nur zu Ernährungsschwierigkeiten, Wohnungsnot, Ausbildungs- und Arbeitsplatzmangel und somit auch zu einem sozialen Ungleichgewicht führen könnte, sondern auch die industrielle Entwicklung des Landes hemmen würde. Die vorliegende Arbeit legt ihren Schwerpunkt auf die Bevölkerungsentwicklung und die Bevölkerungspolitik von 1949 bis 2000. Es geht weniger um eine Aneinanderreihung von Zahlen und Daten, vielmehr soll versucht werden, durch eine chronologische Darstellung die unterschiedlichen Formen und Phasen der staatlichen Maßnahmen herauszuarbeiten. Zuvor erscheint es mir sinnvoll auf die Bevölkerungsverteilung und die Bevölkerungszusammensetzung einzugehen, da durch die Kenntnis dieser beiden Aspekte es erst möglich wird, die Notwendigkeit von Maßnahmen gegen die Bevölkerungsentwicklung zu verstehen. Auch kommt die Betrachtung der Bevölkerungsentwicklung sicher nicht ohne Ursachenforschung aus. Sicherlich wäre es fatal, die 'Bevölkerungsexplosion' monokausal zu erklären. Vielmehr ist es wohl ein ganzes Ursachengefüge, welches im Rahmen dieser Arbeit nicht hinreichend erläutert werden kann. Als zentraler Ansatzpunkt wird in der Literatur jedoch immer wieder die traditionell verankerte Stellung der Familie in der chinesischen Gesellschaft genannt. Daher geht der Darstellung von Verteilung und Zusammensetzung der Bevölkerung noch ein kurzer Einblick in die konfuzianisch geprägte Gesellschaft voraus, bevor die Bevölkerungsentwicklung mit den entsprechenden staatlichen Familienplanungsmaßnahmen näher beleuchtet wird.