Bewegung und Musikverstehen

Kinder reagieren auf Musik spontan häufig mit Bewegungen. Was können uns diese zur Musik gebildeten Bewegungsgestalten über die Tiefe ihres Zugangs zu musikalischen Sinnstrukturen verraten? Anna Unger-Rudroff untersucht in ihrer Studie die theoretischen Grundlagen dieses Zusammenhangs von körperlich-leiblicher Bewegung und Prozessen des Musikverstehens. Ihre Auseinandersetzung mit der Phänomenologie, insbesondere der Leib- und Sprachtheorie Maurice Merleau-Pontys, führt sie bis hin zum konkreten musikpädagogischen Praxisbeispiel. Die musikalische Begriffsbildung erscheint dabei aus phänomenologischem Blickwinkel als eine Bewegung, die im vorsprachlichen Bereich des leiblichen Vollzugs ansetzt.



Anna Unger-Rudroff (Dr. phil.), geb. 1984, arbeitet als Lehrerin im Vorbereitungsdienst an einer Grundschule in Lübeck. Nach dem Studium der Musik- und Grundschulpädagogik und einer Weiterbildung im Fach Rhythmik promovierte sie im Fach Musikpädagogik an der Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« in Leipzig. Sie erhielt ein Promotionsstipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung.