Vorwort Handy, Sushi, DSL: die Inflation von neuen Begriffen und Abkürzungen lässt viele Menschen kopflos zurück. Sie können aus dem Gleichgewicht geraten. Manchmal rempeln sie Mitmenschen auf dem Bürgersteig an. Aus der alltäglichen Beschleunigung, Schnelligkeit und Hast, resultieren oft bizarre Folgen. Einfachste Bewegungen können deshalb große Herausforderungen sein. Ist Bewegung Weg und Ziel zugleich? Bewegungsstudien belegen, dass das Fortgehen ein Heimkommen bedeuten kann. Die Autoren Christian Bedor und Michael Liebusch haben das Anliegen, ein eigenes Tempo des Erzählens zu finden. Das Frankfurter Bankenviertel aus der Sicht einer Stubenfliege, Tennis-Satz-Dialoge in der U-Bahn, eine tödliche Bergwanderung zu einem Hochzeittagsgeschenk, der Weg des Schreibens als Erinnerung an ein nicht eingestandenes, grausames Verbrechen sind für die Autoren Leitmotive. Christian Bedor sieht sich beim Erzählen als Chronist seiner (Frankfurter) Zeit. Michael Liebusch tritt als leiser Utopist auf, oft sind surreale Lösungen in seinen Erzählungen erkennbar. In dieser Verbindung liegt der Reiz des Buches. Zwei unterschiedliche Herangehensweisen an das Thema Reise und Bewegung, die neue Perspektiven schaffen.

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