Beziehungsdynamik in der sozialpädagogischen Beratung: Das Phänomen der Übertragung und Gegenübertragung

Woran kann es liegen, dass ein Beratender einen Klienten, der die Sprechstunde betritt, von Anfang an unsympathisch findet? Oder es besteht von Anfang an eine große Zuneigung, obwohl man sich nicht kennt. Weshalb reagieren manche Personen auf eine scheinbar belanglose Frage mit einer heftigen emotionalen Reaktion? Diese Reaktionen können aufgrund einer möglichen Übertragung oder Gegenübertragung entstehen und lassen sich nicht nur im alltäglichen Miteinander beobachten, sondern auch in sozialpädagogischen Beratungsprozessen. Die Übertragung ist ein universelles, zwischenmenschliches Phänomen das innerhalb jeder Interaktion auftreten kann. Der Prozess der Übertragung und Gegenübertragung ist ein zentraler Bestandteil in der Psychotherapie, findet sich jedoch auch in der sozialpädagogischen Beratung. Innerhalb der Pädagogik ist dieses Phänomen allerdings erst wenig erforscht. Die vorliegende Bachelorarbeit verfolgt das Ziel, die Wirkung des Phänomens der Übertragung und Gegenübertragung herauszustellen und auf die sozialpädagogische Beratung zu transferieren. Es wird dabei der Frage nachgegangen, wie die Übertragung und Gegenübertragung die Beziehung zwischen Berater und Ratsuchenden beeinflussen kann und in welcher Form Übertragungen sichtbar werden. Zudem wird herausgearbeitet, wie mit dem Phänomen der Übertragung und Gegenübertragung sinnvoll umgegangen werden kann, um eine ertragreiche Beziehung aufzubauen und zu erhalten. Kann der Berater vielleicht sogar die Übertragung nutzen um einen Beratungserfolg zu erzielen? Ziel der Arbeit ist es zudem pädagogische Handlungsweisen aufzuzeigen, die den Umgang mit einer möglichen Übertragung erleichtern.