Biblisch-theologische Perspektiven einer biblischen Friedensethik

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Didaktik - Theologie, Religionspädagogik, Note: 1,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Theologische Fakultät ), Veranstaltung: Ethisches Lernen im Religionsunterricht , Sprache: Deutsch, Abstract: Die zentrale Frage, der Marco Hofheinz in seinem Text nachgehen will, ist die folgende: ¿Friedenstiften ¿ wie macht man das?¿ (378)1 Hiermit weist er hin auf die Ohnmachtstellung der Christen in der heutigen Zeit, die nicht die politische Macht(postition) haben, um in einem größeren, nationalen oder internationalen Rahmen Friedenspolitik betreiben zu können, sondern in ihren Gemeinden und in ihrem unmittelbaren Alltag ¿effektiven Friedensdienst¿ (378) leisten wollen. Hofheinz weist darauf hin, dass hierbei keine Hilfe durch Predigten zu erwarten sei, da diese die konkreten Mittel zum Friedenstiften vermissen lassen. Da er die Meinung vertritt, dass eine Entfaltung der Friedensethik nicht ohne Rückgriff auf die hierzu relevanten Bibelstellen denkbar ist, da ein christlicher Mensch in der Gemeinde ein vom Hören des Wortes Gottes geprägtes Leben führt, so möchte er diesen Bezug zu Bibeltexten herstellen. Hierbei beschränkt er sich auf das Neue Testament, jedoch nicht ohne Hinweis auf die hermeneutische Prämisse, dass die christliche Lebensform einer Gemeinde unmittelbar mit ihrem Ort in der Gottesgeschichte verknüpft sei und die Lebensform einer Gemeinde ohne diese Geschichte nicht gewonnen werden könne. Er verortet die Friedensethik explizit im Rahmen einer kirchlichen Ethik, denn ¿die Kirche [hat] keine Sozialethik; die Kirche ¿ist¿ eine Sozialethik¿2, ist also nicht nur Reflexion und Begründung, sondern Ausprägung einer Lebensform. Die herausragende Rolle des Begriffs des Friedens zeigt sich auch an der 92fachen Verwendung dieses Begriffs im Neuen Testament, vor allem in den Evangelien, was auf eine enge Verbindung des Begriffs mit dem Werk und Leben Jesu Christi hinweist. Die Zielsetzung seines Textes ist einerseits die Entfaltung biblischer Impulse zum Friedensstiften durch Betrachtung dreier biblischen Textpassagen, die helfen sollen, die sich in der Gegenwart bietenden Verhaltensoptionen in biblische Perspektiven zu rücken und dadurch einen Gewinn für ethisches Handeln heute zu erzielen (jedoch ohne auf konkrete Handlungsmöglichkeiten zu verweisen). Andererseits will er die Praxis des Bibellesens als integralen Bestandteil der Ethik, also nicht als meta- oder vorethisch, darstellen.

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