Projektionen lösen Bilder von ihren Trägermedien und lassen sie immateriell im Raum flottieren. Diese Mobilisierung lässt die umgebende Architektur zum temporären Screen werden und integriert die Betrachter in den erweiterten Bildraum. Jenseits einer Projektionsgeometrie, die etwa aus Architektur und Kartografie geläufig ist, aber auch jenseits des fixen Dispositivs des Kinos, entstehen Immersionsräume chimärischer Bilder. Die Beiträge in diesem Band zeigen: Seitdem der ausgestellte Apparat weniger der Illusionsstörung dient, sind Bildprojektionen und ihre Apparaturen unter digital-postmedialen Bedingungen des Kinos und der Installation neu zu befragen.

Lilian Haberer (Dr. phil.) hat Kunstgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts an der Universität zu Köln gelehrt. Sie forscht unter anderem zur Raumtheorie, zu Konfigurationen von Architektur in installativen Räumen, zur kinematografischen Installation und zur Videokunst. Annette Urban (Jun.-Prof. Dr. des.) lehrt Kunstgeschichte der Moderne mit dem Schwerpunkt Fotografie/Neue Medien an der Ruhr-Universität Bochum. Sie forscht zur Kunst seit 1960 u.a. im Verhältnis zum Öffentlichen/Privaten, zu Architektur und Landschaft sowie zur kinematischen Fotografie.