Bildungs- und Erwerbsbiographien in Japan

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 1,7, FernUniversität Hagen (Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften), Veranstaltung: M.A. Soziologie, Modul 2: Theoretische Werkzeuge und Perspektiven: Akteure und Strukturen, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit Bildungs- und Erwerbsbiographien in Japan und der Frage, ob die von Bourdieu beobachtete kulturelle Reproduktion auch in Japan zu finden ist. Oft wird Japan als ¿Degreeocracy¿ dargestellt, als eine Gesellschaft, in der der Bildungsabschluss und die besuchte Bildungseinrichtung mehr für die soziale Stellung eines Individuums zählen als zum Beispiel die Herkunft und die finanziellen Ressourcen der Familie. Da der Zugang zu Bildungseinrichtungen fast ausschließlich durch Aufnahmeprüfungen, also rein nach Leistung geregelt ist, entsteht der Eindruck, dass er daher eine große Chancengleichheit bietet. Während meines eigenen fünfjährigen Japanaufenthaltes habe ich aber oft festgestellt, dass diese Behauptungen nicht oder nur begrenzt stimmen. An meiner Universität, eine der Top-Universitäten des Landes, hatten die meisten Studenten einen akademischen gehobene-Mittelklasse-Familienhintergrund. Beide Eltern meiner Kommilitonen waren in der Regel Akademiker ¿ die Väter oft Angestellte in großen Unternehmen oder Beamte, die Mütter meist Hausfrauen mit Hochschulabschluss. Ich habe daher nach empirischer Forschung gesucht, die sich mit diesem Thema beschäftigt, um herauszufinden, ob Japan tatsächlich eine so homogene Mittelklassegesellschaft mit so hoher Chancengleichheit ist, wie oft behauptet wird, oder ob nicht vielmehr Pierre Bourdieus Theorie der kulturellen Reproduktion auch auf Japan zutrifft.

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