Bildungserfolg von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Migrationshintergrund. Habitus- und Kapitaltheorie von Pierre Bourdieu als theoretischer Zugang zu Bildungsaufstiegen

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Ausbildung, Organisation, Note: 2,3, Universität Kassel, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Abschlussarbeit wird eine Untersuchung der Bildungschancen von Migranten in Deutschland durchgeführt. Im Fokus stehen Faktoren, die den erfolgreichen Bildungsabschluss der Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Migrationshintergrund ermöglichen. Doch der Weg zum Bildungserfolg, der sich im Rahmen dieser Arbeit auf die Erlangung der Hochschulreife bezieht, ist mit gewissen Hindernissen verbunden. Das Absolvieren der Hochschulreife an sich erfordert ein umfangreiches Schulwissen und Disziplin beim Lernen, doch auch andere Faktoren wie sozialer Status, Einkommensverhältnisse der Eltern, Verfügung an unterschiedlichen Kapitalarten beeinflussen dabei die Bildungsentscheidungen der einzelnen Individuen, darunter auch Bildungsaspirationen. Den Hochschulabschlüssen wird ein besonderer Wert in der Gesellschaft zugeschrieben, weil sie nicht nur für einen höheren sozialen Status, sondern auch für das höhere Einkommen und auch für bessere Lebensqualität sorgen. Deshalb wird es in dieser Arbeit an der Perspektive der Bildungsaufsteiger*innen orientiert, die aus den 'bildungsfernen' Familien stammen, in materiell knappen Verhältnissen aufgewachsen sind und trotzdem einen Hochschulabschluss erlangt haben sowie beruflich etabliert sind, um die Faktoren zu identifizieren, die als Ressourcen für den Bildungsaufstieg genutzt werden können. Dabei wird Kapitaltheorie von Pierre Bourdieu (1983) herangezogen, um in Betracht auf Defizite der Familien mit Migrationshintergrund die Bewältigungsstrategien der Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf dem Weg zum Bildungserfolg erklären zu können. Denn, obwohl sich die Lebens- und Denkweise der Individuen auf schichtspezifischen habitualisierten Merkmalen orientiert ist und diese auch für mangelnde Bildungsbeteiligung der Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Migrationshintergrund verantwortlich betrachtet werden, besteht trotzdem die Möglichkeit zum Bildungsaufstieg, die gewisse habituelle Transformationsprozesse voraussetzt.

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