Brot statt Spiele. Am Beispiel Trump

'Es geht hier nicht um Trump. Auch wenn es mir unumgänglich sein wird, ihn ständig beim Namen zu nennen. Es geht auch nicht darum, ob man ihn als Irren, Kranken oder bloß 'bösen Menschen' sehen soll, selbst wenn davon die Rede sein muss. Dieser um jeden Preis nach Aufmerksamkeit gierende Mensch ist vor allem ein Kind geblieben und für mich nicht mehr und nicht weniger als nur das aktuellste Beispiel in einer langen Reihe von Kindmännern, die bis zurück zu Nero oder Caligula reicht, dem 'Stiefelchen', wie ihn die römischen Soldaten nannten. Es geht hier vielmehr um die Frage, ob wir, die wir auf einem unvergleichlich größeren gesellschaft-lichen und technologischen Pulverfass sitzen als alle Generationen vor uns, uns noch heimlich rauchende Kinder in power leisten können, und warum wir sie immer wieder in Führerstände heben, in die Kinder nicht gehören. Und vor allem geht es hier darum, warum wir das Spektakel wählen, das sie uns zwangsläufig durch ihr chaotisches Verhalten im Glashaus der Politik garantieren, und nicht die bestmögliche Versorgung für uns alle.'

Adrian Naef, geboren 1948 in Wallisellen (Schweiz), lebt in Zürich. Nach dem Studium der Ökonomie und der Philosophie arbeitete er in der Jugend- und Erwachsenenbildung, als Religionslehrer, Journalist, Musiker und Schauspieler. Er ist Autor mehrerer Bücher, u.a. Gott ist krank, sein Sohn hört Punk und Nachtgängers Logik (beide Suhrkamp), sowie Ein schamloser Blick auf die Dame in Schwarz (Elster, 2011). Bei weissbooks.w erschienen Die Städter (2011), sowie die Gedichtbände? An der Scheibe mit dem Fisch (2011), Mohn (2013) und Raben (2014). Sein neuestes Werk Moonshiner ist 2017 erschienen.

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