Was wurde aus den großen Plänen der Zukunftskommission Landwirtschaft? "Brücken bauen" beschreibt den Versuch, eine nachhaltige und zukunftsfähige Landwirtschaft in Deutschland zu gestalten, die Umwelt, Klima, Tierwohl und Verbraucherbedürfnisse berücksichtigt. 2021 legte die von der Bundesregierung einberufene Zukunftskommission Landwirtschaft einen visionären Abschlussbericht vor. Besonders hervorgehoben werden die Beiträge von Jochen Borchert und Werner Schwarz, die als Brückenbauer maßgeblich dazu beigetragen haben, gegensätzliche Positionen zusammenzuführen und tragfähige Lösungen zu entwickeln. Trotz breiter Zustimmung und ambitionierter Ziele scheiterten die Empfehlungen der Kommission jedoch an der politischen Umsetzung. Dieses Buch analysiert die Gründe für das Scheitern und zieht Lehren für die Zukunft. Landwirtschaft und Ernährung neu denken Am 6. Juli 2021 wird ein Jahrzehnte alter Traum plötzlich wahr. Der Traum von einer wettbewerbsfähigen heimischen Landwirtschaft, die Umwelt und Klima schont, die Biodiversität erhält, das Tierwohl beachtet und die Wünsche der Verbraucherinnen und Verbraucher im Blick hat. Diesen Traum befeuert die Zukunftskommission Landwirtschaft. Es ist ein heißer Tag in Berlin, als der Wissenschaftler Peter Strohschneider der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel den einstimmig verabschiedeten Abschlussbericht des Gremiums in die Hand drückt. Die Kanzlerin hatte die Kommission ein Jahr zuvor selbst ins Leben gerufen. Deren Empfehlungen haben es in sich. Sie denken Landwirtschaft und Ernährung ganz neu, auf dem Acker, in den Ställen und auf den Tellern. Im Abschlussbericht der Zukunftskommission sind die Vorschläge einer weiteren Kommission eins zu eins integriert, die des Kompetenznetzwerks Nutztierhaltung. Dieses Gremium wird vom früheren Bundeslandwirtschaftsminister Jochen Borchert geleitet und hat im Auftrag von Julia Klöckner, Borcherts aktueller Nachfolgerin die Aufgabe, ein tragfähiges Zukunftsbild für die deutsche Nutztierhaltung zu entwerfen. Plötzlich liegt eine Blaupause für die Gestaltung einer zukunftsfähigen Land- und Ernährungswirtschaft auf dem Tisch. Jedem ist klar: Das ist ein Mammutprojekt, eine Generationenaufgabe, die sich nicht in einer oder zwei Legislaturperioden abarbeiten lässt, die langen Atem, Kontinuität und Verlässlichkeit braucht. Heute, mehr als drei Jahre später, sind die Träume geplatzt. Die große Transformation der Land- und Ernährungswirtschaft ist abgeblasen. Warum ist das so und wer ist schuld? Waren es nur spinnerte Blütenträume von Kommissionen? Hat sich die Politik nicht getraut, die Empfehlungen konsequent umzusetzen? Oder war es schlicht Pech, weil uns Wladimir Putin mit seinem brutalen Angriff auf die Ukraine zwingt, andere Prioritäten zu setzen? Viele bis heute unbeantwortete Fragen. Rainer Münch und Ludger Schulze Pals zeichnen nach, wie und warum es gelungen ist, Vertrauen zu schaffen, gegensätzliche Positionen zusammenzuführen und die Landwirtschaft der Zukunft neu zu denken. Sie erläutern, welche Akteure maßgeblich dazu beigetragen haben, dass eine Verständigung erzielt wurde. Im Mittelpunkt stehen dabei zwei, die sich als Brückenbauer für die Landwirtschaft besonders hervorgetan haben, Jochen Borchert und Werner Schwarz. Die Autoren beschreiben, warum die Vorschläge und ihre hehren Ziele trotzdem im politischen Alltag zu versanden drohen. Und sie fragen sich, was wir daraus für die Zukunft lernen.

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