Unbestritten gilt der Buchdruck zumindest im ersten Jahrzehnt der Reformation als entscheidender Faktor für die Ausbreitung der evangelischen Botschaft. Erst der Buchdruck ermöglichte den Erfolg Luthers und seiner Mitstreiter. Durch die religiöse Auseinandersetzung wurde das Buch als Vehikel des Glaubenskampfes symbolisch aufgeladen. Für die Reformatoren symbolisierten die Bücher den säkularen und theologisch-religiösen Fortschritt der evangelischen Bewegung. Der vorliegende Sammelband thematisiert die Bedeutung des Buches im 16. Jahrhundert aus theologiegeschichtlicher und kulturhistorischer Perspektive und bietet Einzeluntersuchungen zur Buch- und Bibliotheksgeschichte in den mitteldeutschen Territorien des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Die einzelnen Beiträge gehen auf Vorträge der Fachtagung 'Buch und Reformation' zurück, die vom 6. bis zum 8. Mai 2011 im Cranach-Haus in Wittenberg stattfand.

Enno Bünz, Dr. phil., Jahrgang 1961, ist Professor für Sächsische Landesgeschichte am Historischen Seminar der Universität Leipzig und Direktor des Instituts für Sächsische Geschichte und Volkskunde e. V. in Dresden. 2004 erhielt er den Bordesholmer Universitätspreis der Universität Kiel. Er ist Mitherausgeber des 'Neuen Archivs für sächsische Geschichte'.