Buchdruck und Normierung der Volkssprachen um 1550. Buchdruck, Reformation, Primus Trubar und das Slowenische

Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 4.5, Universität Luzern (Historisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit findet ihren Anfang während des Lesens des Interviews mit Marshall McLuhan, der über Buchdruck als eine Bombe der Entwicklung thematisiert. Er schreibt, dass die Muttersprache mit dem Buchdruck erstmals als «uniforme Einheit» gesehen werden konnte. Dieser Aussage widerspreche ich mit der Tatsache, dass Texte schon vor der Erfindung des Buchdrucks in den Volkssprachen von Hand verfasst und dann kopiert wurden. Allerdings ist diese Aussage von McLuhan nicht vollständig zu verwerfen. Er nennt die Muttersprache eine «uniforme Einheit». Das Wort 'Einheit' deutet darauf hin, dass die Erfindung des Buchdrucks in einem weiteren Schritt der Weiterentwicklung der Sprachen resultierte: Standardisierung beziehungsweise Vereinheitlichung. Nun stellen sich Fragen wie: Was wird in den Volkssprachen gedruckt? Wer druckt Texte, die in Volkssprachen geschrieben sind? Für wen werden diese Texte gedruckt und welchen Zweck sollen diese erfüllen? Welche Position bzw. welchen Stellenwert bekommen Volksprachen mit der Erfindung des Buchdrucks? Folglich: Welche Zusammenhänge zwischen den Volkssprachen und dem Buchdruck gibt es? Wie beeinflusst die Erfindung des Buchdrucks europäische Volkssprachen? Und, wie verläuft die Entwicklung der Volkssprache in Bezug auf Buchdruck? In dieser Arbeit werde ich also die Entwicklung der Volkssprachen im Bezug auf die Geschichte des Buchdrucks thematisieren. Zusammenhänge zwischen Buchdruck und Volkssprachen sollen am Beispiel der slowenischen Sprache und ihrer Entwicklung von einer Volkssprache zur Standardsprache ersichtlich, sowie die Mehrheit der oben gestellten Fragen beantwortet werden.