Buddhistische Bildersprache in alttürkischen Texten

Die Bilder- und Symbolsprache literarischer Werke ist außerordentlich vielfältig und hat bereits zu zahlreichen Studien inspiriert. Das breite Spektrum der poetischen Bildersprache erschafft Bildwelten unterschiedlichster Couleur. Doch im Vergleich zur Malerei wird das bildgebende Potenzial von Sprache oft vernachlässigt. Die Bildersprache religiöser Texte, vor allem die der alttürkischen buddhistischen Glaubensvorstellungen (10. bis 14. Jahrhundert), erscheint heute oft rätselhaft und schwer deutbar. Die auffällig reiche Ausgestaltung der Lehre des Buddha mit Sprachbildern weist der alttürkischen Literatur jedoch einen besonderen Stellenwert zu. Arzu Kaygusuz geht in ihrer Studie anhand von zahlreichen Beispielen der Bildersprache in den alttürkischen buddhistischen Texten nach und behandelt ihre verschiedenen semantischen und syntaktischen Besonderheiten. Die literaturwissenschaftliche und philologische Analyse untersucht die spezifische Bilderwelt der Texte, zeigt ihre einzelnen Motive auf und stellt die Hauptelemente der Bildersprache nach ihrem Aussagegehalt dar. Gleichzeitig wird so ein Eindruck vom religiösen Empfinden und der Vorstellungskraft buddhistischer Gläubiger vermittelt.