Büchereien als Ort des interkulturellen Lernens: Eine Untersuchung zum Medienangebot für mehrsprachige Leserinnen und Leser

Büchereien und Bibliotheken sind für die Sprachvermittlung wichtig, denn sie nehmen als öffentliche Institutionen eine besondere Rolle als Bildungs- und Freizeiteinrichtung ein. Sie bilden einen Raum, in dem Öffentliches und Privates zusammentreffen, eine Schnittstelle zwischen Unterhaltung und Lehre. Untersuchungsanliegen der Arbeit waren demnach Fragen nach dem Angebot für LeserInnen mit anderen Erstsprachen als Deutsch in den Städtischen Büchereien und der Motivation bzw. dem Konzept, das dahinter steht. Darüber hinaus wurde auf Basis der Ergebnisse der Spracherwerbsforschung hinterfragt, ob das Angebot in der L1 (Erstsprache) auch den Erwerb der L2 (Deutsch) fördert und sich eine solche eventuelle Förderung im Leseverhalten widerspiegelt. Die Untersuchung beginnt mit einer Zusammenfassung der Erkenntnisse der Spracherwerbsforschung zur Mehrsprachigkeit, zeigt des Weiteren die Konstruktion der mehrsprachigen Identität in einer monolingualen Gesellschaft und anschließend die konkreten Sprachsituationen der Einzelsprachen Türkisch und Kroatisch/Serbisch/Bosnisch in Österreich. Die Dokumentation der aktuellen Situation soll aufzeigen, welche Umstände und Maßnahmen der Mehrsprachigkeit förderlich sind. Die Arbeit schließt mit einem Ausblick auf den weiteren Aufbau eines mehrsprachigen Angebots und einem Plädoyer für eine humanere Sprachenpolitik.

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