Bündnis 90/ Die Grünen - Von der Antiparteien-Partei zur Regierungspartei

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Politisches System Deutschlands, Note: 1,0, Universität Trier, Sprache: Deutsch, Abstract: Nach dem Ausscheiden aus dem Bundestag nach der Wahl 1990 titeln ehemalige und aktive grüne Parteimitglieder einen Sammelband mit den Worten 'Sind die Grünen noch zu retten?'. Hubert Kleinert beschreibt kurz darauf bereits den 'Aufstieg und Fall der Grünen' im Jahr 1992. Dieser größtenteils fatalistische Betrachtungsfokus, der sich wie ein roter Faden durch die Parteigeschichte zieht, findet noch heute seinen Ausdruck in den Schriften Jutta Ditfurths ('Das waren die Grünen') und der zur Zeit aktuellsten Analyse von Klein/Falter ('Der lange Weg der Grünen'). So gewinnt man den nicht unbegründeten Eindruck, dass die Grünen sich seit Ihrer Gründung in einer dauerhaften Existenzkrise befinden. Dieser Zustand findet seine Ursachen in der Tatsache, dass die Grünen sich wie keine andere Partei Deutschlands in den letzten beiden Jahrzehnten sowohl hinsichtlich ihrer parteiinternen Struktur, ihrer politischen Standpunkte sowie auch der Wähler- und Mitgliederstruktur verändert haben. Daher stellt sich die Frage, welche auf die genannten Aspekte abzielenden parteievolutionären Faktoren heute noch das Bild der Grünen Partei prägen und welche im Laufe der Zeit verloren gingen. Wo stehen die Grünen heute und welche parteispezifischen Charakteristika prägen das aktuelle Bild der Grünen? Mit anderen Worten: Was ist noch grün an der grünen Partei? Um diese Frage zu beantworten soll in vier verschiedenen Bereichen der Weg der Grünen nachgezeichnet werden. Zuerst sollen in einer parteihistorischen Betrachtung die Wurzeln der Partei und ihr anschließender Werdegang als bundespolitischer Akteur beleuchtet werden. Darauf folgend wird die politisch-inhaltliche Parteientwicklung skizziert. Ein weiterer sehr wichtiger Aspekt zur Charakterisierung der Grünen ist ihre sehr eigene Parteiorganisation, welche bis heute noch lebhaft diskutiert wird. Schließlich ist es unerlässlich auf den parteisoziologischen Hintergrund einzugehen, der sich sowohl auf die grünen Wähler, als auch auf ihre Mitglieder bezieht. Im abschließenden Fazit wird dann versucht werden, die Ergebnisse dieser vier Entwicklungslinien im Sinne der eingangs gestellten Frage zusammenzuführen und anhand dieser Synthese eine eigene Einschätzung vorzunehmen.

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