Caesar als Schriftsteller - Die Schrift de Bello Gallico

Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1.0, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Institut für Alte Geschichte), Veranstaltung: Proseminar: Gaius Julius Caesar, Sprache: Deutsch, Abstract: 'So wirkte und schaffte er wie nie ein Sterblicher vor und nach ihm, und als ein Wirkender und Schaffender lebt er noch nach Jahrtausenden im Gedächtnis der Nationen, der erste und auch der einzige Imperator Cäsar.' Mit dieser kühnen und doch leidenschaftlich begründeten Aussage lässt Theodor Mommsen seine Römische Geschichte ausklingen. Jenes Standardwerk, das das Caesarbild der Moderne noch lange prägen und auf die Probe stellen sollte. In der Tat kann auch der kritischere Forscher nach der Beschäftigung mit der Person Caesars nicht umhin, seine umfassende Begabung zu würdigen, seine unumstrittene Genialität auf dem Schlachtfeld, seine rhetorischen Fähigkeiten und nicht zuletzt sein politisches Engagement. Daß seine Taten die Zeiten überdauern sollten war sicher eine seiner größten Ambitionen, wie bei vielen berühmten Römern dieser Zeit. Doch in welcher Art und Weise sich noch zwei Jahrtausende später die meisten Menschen mit seinem Werk in Berührung kommen, das hätte er sich sicher nicht träumen lassen. Nach wie vor ist seine Schrift de bello Gallico erste Wahl an Quellenliteratur im Lateinunterricht für Anfänger auf der ganzen Welt. Allein diese Tatsache macht Caesar zu einem der erfolgreichsten Schriftsteller aller Zeiten, gemessen an der Auflagenstärke seines Werkes. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dieser Facette von Caesars Persönlichkeit und versucht einen Einblick zu geben in sein schriftstellerisches Werk. Dies soll anhand seiner Commentarii de bello Gallico geschehen, nicht nur, weil es seine berühmteste und umfangreichste Schrift ist, sondern auch, weil sie als einzige vollständig überliefert ist. Der Umfang gestattet es nicht, eine vollständige Bearbeitung dieses Komplexes zu liefern. Vielmehr soll ein Eindruck von Caesars literarischer Begabung vermittelt, ein Überblick über den aktuellen Stand der Forschung gegeben und eine Deutung seiner Motive versucht werden. Denn so vielseitig sich Caesars Betätigungsfelder auch darstellen, so waren sie doch niemals isoliert. Caesars Kriege hatten stets auch einen politischen Hintergrund, seine Redekunst brachte ihm seine Stellung bis hin zum Triumvirat, seine Pakte hielten ihm den Rücken frei für seine Eroberungen. So führte in Caesars Leben immer das Eine zum Anderen. So war auch seine literarische Tätigkeit mit Sicherheit nicht frei von Hintergedanken. Ob und inwieweit sich das auf seine Glaubwürdigkeit und die Authentizität seiner Berichte auswirkt, soll ebenfalls untersucht werden. [..]

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