'Camp'- und Kitsch-Elemente in Pedro Almodóvars Filmen 'Entre tinieblas' und 'Tacones lejanos'

Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Romanistik - Hispanistik, Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Romanistik), Veranstaltung: Film(erzählung) und Zeitbezug bei Pedro Almodóvar, Sprache: Deutsch, Abstract: Pedro Almodóvar ist mit seinem beachtlichen Werk von bisher 17 Spielfilmen (seit 1980) längst im Olymp der Filmwelt angekommen: Neben zahlreichen internationalen Preisen und Nominierungen wurde er unter anderem mit zwei Oscars ausgezeichnet: 2000 für 'Todo sobre mi madre' (Best Foreign Language Film) und 2003 für 'Hable con ella' (Best Writing, Original Screenplay). Auf nationaler Ebene erhielt er 2006 den 'Premio Príncipe de Asturias de las Artes', den höchsten Kulturpreis in Spanien; der spanische Filmpreis 'Goya' wurde ihm für 'Mujeres al borde de un ataque de nervios', 'Todo sobre mi madre' und 'Volver' verliehen (Mejor Director). Kurz: Almodóvar ist spätestens im letzten Jahrzehnt zum kulturellen Exportschlager Spaniens avanciert. Schon lange vor seinem internationalen Durchbruch war er als schriller und oft subversiver Regisseur der 'movida madrileña' bekannt; viele seiner Filme genießen Kultstatus und gelten als Musterbeispiele einer Politik geschlechtlicher Grenzüberschreitung und sexueller Andersartigkeit. Almodóvar betont jedoch, dass es nicht seine Absicht sei, Normen zu verletzen; er möchte dem Zuschauer lediglich seine Gestalten und deren Verhalten nahebringen: 'Überschreitung und Gesetz hängen so eng zusammen, daß ich das Gesetz, schon die Tatsache, daß es existiert, zu ignorieren versuche, ich kämpfe darum, daß es in meinen Filmen gar nicht vorkommt. (...) Was mich betrifft, so ist die Überschreitung nicht mein Ziel, weil sie einen Respekt vor dem Gesetz beinhaltet, eine Anerkennung des Gesetzes, die mir widerstrebt. Deshalb waren meine Filme auch nie gegen das Franco-Regime gerichtet, weil ich die Existenz Francos ganz ein-fach nicht anerkennen wollte. Das ist ein bißchen meine Rache am Franco-Regime: ich will, daß davon keine Erinnerung bleibt und kein Schatten.' Die einzigartige Ästhetik seiner Filme ist geprägt von Kitsch, 'Camp' und 'Pop Art'. Almodóvar, der als 'spanischer Andy Warhol' bezeichnet wurde, betont immer wieder den enormen Einfluss der englischen und US-amerikanischen Pop-Kultur auf sein filmisches Werk: 'Me he formado en la cultura del pop (segunda mitad de los 60) inglés y americano. Mi primera influencia fue Andy Warhol, pero sin olvidarme de Lola Flores. En mi vida también he compartido esos extremos, lo más moderno de fuera, junto a lo más castizo de dentro. A principio de los 80, junto a Carlos Berlanga, Fabio, Alaska, las Costus, Bernardo Bonezzi, Sigfrido Martin Begué, Blanca Sánchez...' (...)