Cargo-Kulte auf Melanesien

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 2,3, Georg-August-Universität Göttingen, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Hausarbeit werde ich einen kurzen Einblick in das Phänomen der so genannten 'Cargo- Kulte' geben, welche vornehmlich in vielen Teilen Melanesiens seit Ende des 19. Jahrhunderts, größtenteils aber nach dem zweiten Weltkrieg, stattfanden. Die Kulte entstanden hauptsächlich durch die Konfrontation der einheimischen Bevölkerung mit zivilisatorischen Werten und Handelsgütern ('Cargo') der Kolonisatoren bzw. der Besatzungsmächte. Es gab niemals einen ausdrücklich als solchen bezeichneten Cargo- Kult. Daher ist diese Bezeichnung eigentlich irreführend, da niemand, der sich am Cargo- Kult beteiligte, sich dessen auch bewusst war. Der Begriff 'Cargo- Kult' wurde lange als typisch melanesisches Phänomen betrachtet. Neueren Forschungen zufolge kamen die Kulte jedoch schon früher und auch außerhalb von Melanesien, wie beispielsweise in Afrika und Japan vor. Als Beispiel werde ich die 'John Frum- Bewegung' vorstellen, die auf den Neuen Hebriden, genauer gesagt auf Tanna, stattfand. Als zweites Beispiel wird der 'Marching Rule', der auf den Salomon Inseln vorkam, dargestellt. Diese Form des Cargo -Kults ist besonders interessant, da aus ihr eine nationalistische, vom ganzen Volk getragene Verbindung geworden ist. Für 'Marching Rule' gibt es in der Literatur diverse Namen, wie Masinga Lo etc., die jeweils verschieden interpretiert werden. Ich werde jedoch bei der erstgenannten Bezeichnung bleiben, um Verwechslungen zu vermeiden. [...]

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