Carl Haffners Liebe zum Unentschieden

Wien 1910, eine Partie Schach nimmt eine unvorhergesehene Wendung: ein kunstvolles gesellschaftliches Gemälde. Im Winter des Jahres 1910 steht die Schachwelt Kopf: Der in Wien ausgetragene Kampf um die Weltmeisterschaft nimmt in der fünften Partie eine unvorhergesehene Wendung. Der als unschlagbar geltende Titelverteidiger Emanuel Lasker, berühmt auch als Dichter und Philosoph, ist durch einen Fehler, den sonst nur Anfänger machen, in Rückstand geraten. Im Schlaglicht des Interesses steht nun plötzlich der Herausforderer Carl Haffner. Der bis dahin kaum bekannte Österreicher ist ein Defensivkünstler, ein Meister des Remis. Jetzt bietet sich ihm die Gelegenheit, Lasker die Krone zu entreißen - die zehnte und letzte Partie muss die Entscheidung bringen. Erzählerisch wird diese Auseinandersetzung nicht auf den vierundsechzig Feldern des Schachbretts zelebriert, sondern, psychologisch glänzend gelöst, im Aufeinanderprallen der zwei so unterschiedlichen Charaktere. Dieser hoch gelobte Debüt-Roman von Thomas Glavinic ist ein kunstvolles, psychologisches, soziales und gesellschaftliches Gemälde aus dem Wien der k.u.k. Monarchie. 

Thomas Glavinic wurde 1972 in Graz geboren und arbeitet seit 1991 als freier Schriftsteller. 1998 erschien sein viel beachtetes Debüt >Carl Haffners Liebe zum Unentschieden<, das vom >Daily Telegraph< zum Buch des Jahres gewählt wurde. 2001 folgte der Roman >Der Kameramörder<, für den Glavinic mit dem Friedrich-Glauser-Preis ausgezeichnet wurde. Weitere Romane folgten. Thomas Glavinics Werke sind in zahlreiche Sprachen übersetzt. Zuletzt erschien >Unterwegs im Namen des Herrn<. Er lebt in Wien. 

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