Carl Schmitt. 'Der Begriff des Politischen' und der Nationalsozialismus

Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,3, Universität Potsdam, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Seminararbeit werden die primären Aspekte von Schmitts 'Begriff des Politischen' erläutert. Mithilfe derer wird anschließend analysiert, in welchem Maße sich seine Ideen und Vorstellungen im nationalsozialistischen Regime wiederfinden. Abschließend wird betrachtet, welche Bedeutung Carl Schmitt als Person für das nationalsozialistische Regime hatte und in welcher Beziehung er zu diesem stand. Es gibt nur wenige politische Philosophen, die bis in die heutige Zeit so stark polarisieren, wie der deutsche Staatsrechtler Carl Schmitt (1888 - 1985). Der gebürtige Plettenberger publizierte im Zeitraum zwischen dem Endstadium der Weimarer Republik und der Machtergreifung der Nationalsozialisten eine der politisch prägendsten Schriften der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In seinem 1932 erschienenem Werk 'Der Begriff des Politischen'nimmt sich Schmitt als Ziel, seine eigene Definition der Begriffe Politik und Staat darzulegen, welche die Unterscheidung von Freund und Feind als Kern des Politischen vorsieht. Sein Denken wird dabei von der negativen Anthropologie des britischen Staatstheoretikers Thomas Hobbes beeinflusst. Dies zeigt sich daran, dass beide zur Provokation und der Verherrlichung des totalitären Staates neigen. Trotz der kategorischen Ablehnung seiner Person, welche vor allem mit der Mitgliedschaft in der NSDAP und der ausstehenden Distanzierung vom NS-Regime nach 1945 zu begründen ist, nimmt er nach wie vor eine wichtige Rolle im modernen Nachdenken über Politik ein und steht häufig im Mittelpunkt akademischer Diskussionen. Neben den vielen Kritikern findet sich auch eine breite Masse an Unterstützern von Schmitts Theorie, welche vorwiegend aus den Verfechtern des Liberalismus besteht. Ungeachtet dessen, dass sich Carl Schmitt selbst als reinen Wissenschaftler sah, wird seine letztlich wahre Bedeutung für das Aufstreben des nationalsozialistischen Regimes weit über das Wissenschaftliche hinaus gesehen. So wird er u.a. als 'Kronjurist des Dritten Reiches' oder sogar als 'geistiger Wegbereiter'Adolf Hitlers betitelt, der durch seine Schriften einen unmittelbaren Einfluss auf die Etablierung und Festigung der NS-Herrschaft hatte.

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