Carlos Saura. Themen, Motive und Stilmittel im Werk des spanischen Filmregisseurs. Eine Analyse
Autor: | Häußer, Petra |
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EAN: | 9783638698849 |
Auflage: | 003 |
Sachgruppe: | Kunst Sachbücher/Musik, Film, Theater/Film |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 172 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Veröffentlichungsdatum: | 03.08.2007 |
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Diplomarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: Sehr gut, Universität der Künste Berlin (Institut für audiovisuelle Kommunikation), Sprache: Deutsch, Abstract: In der heutigen Kinowelt ist das Werk Carlos Sauras eine Besonderheit. Seit über einem halben Jahrhundert dreht er Filme, schreibt Bücher, inszeniert Opern und Theaterstücke, zeichnet, schauspielert und fotografiert leidenschaftlich gern. Sein unglaublich komplexes Gesamtwerk ist das Resultat seines vielschichtigen Lebens: Ein Leben, in dem der junge Saura Motorradrennen fuhr und aufgrund seiner mathematischen Begabung ein Ingenieursstudium begann; in dem ihn die franquistischen Zensurbehörden zwanzig Jahre lang quälten, ihm seine Erfolge internationalen Ruhm bescherten und Saura seine Misserfolge ohne den Mut zu verlieren entgegennahm; ein Leben, in dem die breite spanische Masse trotz der goldenen und silbernen Bären nicht in seine Filme ging; ein Leben mit Geraldine Chaplin, mit der über zehn Jahre zusammenlebte und ein Leben, das einem Bombenangriff im spanischen Bürgerkrieg fast zum Opfer gefallen wäre; ein Leben, das das Grauen des Krieges und die darauf folgende Einsamkeit nie mehr ganz und nur durch Arbeit verwinden konnte. Die vorliegende Arbeit stellt das Gesamtwerk Carlos Sauras vor und analysiert dieses im Hinblick auf die von ihm verwendeten Themen, Motive und Stilmittel. Es zeigt sich, dass Sauras Interesse primär dem menschlichen Individuum in der spanischen Gesellschaft gilt, weswegen er sich überwiegend mit den aktuellen Problemen seiner Landsleute beschäftigt. Mehrere Werke widmete Saura historischen spanischen Persönlichkeiten sowie der spanischen Kunst und Kultur, er schuf u.a. eine Reihe von Tanzfilmen, darunter seinen Welterfolg Carmen. Es gefällt Saura, Filme zu drehen und in ihnen seine persönlichen Erfahrungen, Vorlieben und Interessen zu verarbeiten. Er spielt mit dem filmischen Medium, verfremdet durch überraschende Techniken unsere gewohnte Wahrnehmung und fordert den Zuschauer dadurch permanent zur aktiven Auseinandersetzung auf. Häufig lässt er den Ausgang seiner Filme offen und erlaubt es dem Publikum, sich seine eigene Fortsetzung zu schreiben oder die Lücken in den Geschichten auszufüllen. Auf die Gefahr hin, dass viele Zuschauer seine Filme als kompliziert und unverständlich empfinden, vermischt er Träume, Alpträume, Erinnerungen und seelische Vorgänge seiner Protagonisten. Sauras Kino ist nicht einfach - und gerade deswegen faszinierend und interessant. So fanden seine Arbeiten in Cineastenkreisen bis über die Landesgrenzen hinaus Beachtung und gewannen zum Teil hohe Auszeichnungen auf internationalen Filmfestivals.