Dieses Buch handelt nicht nur von orientalischen Teppichen und deren Verwandtschaft wie Taschen, Kamelbehängen, Pferdedecken usw., sondern auch von moderner Kunst. Zugleich ist es ein Buch über Farben. Denn wer nach alten Teppichen verrückt ist, der ist in der Regel auch verrückt nach guten Farben. Gauguin und Matisse können als Zeugen aufgerufen werden. Ulrich Nortmann setzt die Stilistik ausgewählter Teppich-Antiquitäten in Beziehung zu Entwicklungen in der modernen Kunst des Westens. Anhand geeigneter Arbeiten wird vor Augen geführt, wie in der Textilkunst beispielsweise der Kaukasus-Völker ein durch formale Reduktion und Abstraktion bestimmter evolutionärer Weg zunächst von vergleichsweise naturalistischen Werkstattarbeiten seinen Ausgang nimmt, um schließlich im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts zur Entstehung verschiedener Typen von Dorf- und Stammesteppichen zu führen: von Teppichen mit ganz anderer Charakteristik, die heute in Sammlerkreisen auf lebhaftes Interesse stoßen.

Ulrich Nortmann, geb. 1956, war bis 2021 an der Universität Saarbrücken als Professor für Theoretische Philosophie und Wissenschaftstheorie tätig. Er wuchs in Nordhessen auf, studierte und promovierte in Göttingen und lebt in Bonn. Bei der wbg erschien von ihm 2008 Unscharfe Welt? Was Philosophen über Quantenmechanik wissen möchten.

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