Chancen und Probleme der Früherkennung, Behandlung und Rückfallprophylaxe von Menschen mit Schizophrenie unter Berücksichtigung aktueller Forschung

In den letzten Jahren kam der Früherkennung und Frühintervention der Schizophrenie eine zentrale Bedeutung zu. Die Aufgaben der Früherkennung und Frühbehandlung sind ein Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen oder im Optimalfall gänzlich zu verhindern und die frühen sozialen Folgen zu vermindern. Je früher eine geeignete Behandlung einsetzt, umso günstiger wirkt sie sich auf den weiteren Verlauf und die Lebensqualität der Betroffenen aus. Prinzipiell ist es nötig, dass die individuelle Therapieplanung auf eine Vielzahl von Modulen zurückgreifen kann. Das heißt, unterschiedliche Therapieangebote und Behandlungsmöglichkeiten sollten für jeden Einzelfall zusammengestellt und individuell abgestimmt werden. Bei der Behandlung der voll entwickelten Erkrankung sind die Ziele, das Wiedererkrankungsrisiko zu senken, Rückfälle zu vermeiden und den Verlauf so günstig wie möglich zu gestalten. Dazu müssen Psychopharmakabehandlung, unterstützende Psychotherapie, psychoedukative Ansätze, soziotherapeutische Maßnahmen, Training der Kognition, der Stressbewältigung, der sozialen Fertigkeiten und die Einbeziehung des nahen sozialen Umfelds sinnvoll kombiniert werden. Heutzutage bietet die Langzeitbehandlung mit Neuroleptika die Basis für weitere therapeutische Maßnahmen. Wenn diese Möglichkeiten effektiv genutzt werden, die Betroffenen, Angehörigen und Experten aktiv und engagiert zusammenarbeiten, ist eine erfolgreiche Behandlung zu erwarten.