Charlotte von Kirschbaum und Elisabeth Freiling

einerseits bestimmen hier die gängigen Interpretationen biblischer Aussagen von der Frau als 'Gehilfin' des Mannes und ihrer Zurückhaltungspflicht die tradierte dogmatische und gesellschaftlich akzeptierte Vorrangigkeit des Mannes, andererseits verlangen die akademische Ausbildung der Theologinnen und ihr in der Frauenemanzipation gewachsenes Selbstbewusstsein eine dem Mann gleichberechtigte Stellung auch im Pfarramt. Zum anderen zeigt sich auch in der Bewertung der Homosexualität die Position zwischen den Zeiten: einerseits die tradierte Verurteilung als Sünde, andererseits verlangen Empathie und Respekt vor der unbestreitbaren menschlichen, moralischen und theologischen Qualität des Freundes uneingeschränkte Offenheit und Toleranz. Zum dritten zeigt sich auch in der Frage nach dem Umgang mit der seelischen Erkrankung der Freundin die Gespaltenheit der Bewertung zwischen den Zeiten: einerseits gilt das alte Urteil, dass die Krankheit der Seele nur geheilt werden kann durch den rechten Glauben an die Barmherzigkeit Gottes

Dr. Günther van Norden ist emeritierter Professor für Neuere Geschichte an der Bergischen Universität Wuppertal. Er war lange Jahre Vorsitzender des Ausschusses für Kirchliche Zeitgeschichte der Evangelischen Kirche im Rheinland und ist Mitglied des Hochschullehrerverbandes, des Vereins für Rheinische Kirchengeschichte sowie Ehrenmitglied der Gesellschaft für die Geschichte des reformierten Protestantismus.

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