Chinas Beziehungen zu Nordkorea in der Ära Deng Xiaoping (1978-1997)

Inhaltsangabe:Zusammenfassung: Die vorliegende Arbeit wirft vor dem Hintergrund des koreanischen Konflikts ein Schlaglicht auf China. Wenn es einen Staat gibt, der über Informationen über die DVRK verfügt, ist es die Volksrepublik China. Seit dem Zerfall der Sowjetunion kann Peking als der letzte Verbündtete Pjöngjangs angesehen werden. Nach dem Koreakrieg, in dem China die DVRK mit Hunderttausenden sogenannter Freiwilligentruppen unterstütze, pflegten beide Seiten zumindest offiziell enge Freundschaftsbeziehungen. China ist der größte geografische Nachbar der DVRK und seit dem Zerfall der UdSSR der wichtigste Handelspartner und Lieferant von Rohstoffen. China ist zudem die einzige Großmacht, welche die Sicherheit der DVRK mit einem Militärpakt (1961) garantiert. Im Mittelpunkt dieser Arbeit stehen die Beziehungen zwischen der DVRK und der VR China nach 1978. Die Ära Deng Xiaoping im Titel bezeichnet dabei die Periode der Öffnung Chinas, der Hinwendung zu einem kapitalistischen Wirtschaftsstil und der damit verbundenen Öffnung gegenüber dem Westen. Die Arbeit analysiert die politischen, wirtschaftlichen und militärischen Beziehungen der beiden Staaten. Ziel der Arbeit ist es, Antworten oder zumindest eine Annäherung an politische Fragen zu ermöglichen, die wiederum Aufschluss über die weitere Entwicklung der DVRK bieten könnten: Welchen Einfluss hat Peking, das sich öffentlich als Außenseiter im koreanischen Konflikt bezeichnet, auf das nordkoreanische Regime? Besteht eine wirtschaftliche oder militärische Abhängigkeit der DVRK von China? Was sind Chinas Interessen in Korea und welche Außenpolitik verfolgt es? Und schließlich stellt sich noch die Systemfrage: Wird Pjöngjang eines Tages dem Weg der VR China in Richtung wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Öffnung folgen? Einleitung: Als im Juni 2000 die beiden koreanischen Führer Kim Dae Jung und Kim Jong Il zum Gipfeltreffen in Pjöngjang zusammentrafen, herrschte bei vielen Beobachtern des koreanischen Konfliktes Optimismus. Als ein historisches Gipfeltreffen bezeichneten manche dieses erste Treffen der koreanischen Staatsführer, das mit einem 5-Punkte Plan und einem Kommunique zur Wiedervereinigung und Friedenssicherung abgeschlossen wurde. Südkoreas Präsident Kim Dae Jung, der mit der sogenannten Sonnenscheinpolitik die Annäherung der beiden verfeindeten Staaten vorangetrieben hatte, erhielt im gleichen Jahr den Friedensnobelpreis. Mittlerweile hat sich jedoch Ernüchterung [...]

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