Christliche Wurzeln der modernen Armutspolitik
Autor: | Renard Teipelke |
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EAN: | 9783640220496 |
eBook Format: | PDF/ePUB |
Sprache: | Deutsch |
Produktart: | eBook |
Veröffentlichungsdatum: | 26.11.2008 |
Untertitel: | Essay zum Text von Sigrun Kahl 'The Religious Roots of Modern Poverty Policy: Catholic, Lutheran, and Reformed Protestant Traditions Compared' |
Kategorie: | |
Schlagworte: | Armutspolitik Christliche Sozialpolitik Sozialtheorie USA Wurzeln amerika |
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Essay aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziologie - Politik, Majoritäten, Minoritäten, Note: 1,7, Freie Universität Berlin (John-F.-Kennedy-Institut), Veranstaltung: Seminar 'Amerikanische Sozialpolitik', Sprache: Deutsch, Abstract: Die deutsche Wohlfahrtsforscherin Sigrun Kahl vergleicht in ihrem Artikel 'The Religious
Roots of Modern Poverty Policy: Catholic, Lutheran, and Reformed Protestant Traditions
Compared' die religiösen Wurzeln der modernen Armuts- beziehungsweise Sozialpolitik der
OECD-Länder unter näherer Betrachtung der jeweils unterschiedlichen Traditionen der katholischen,
lutherischen und reformierten Glaubensrichtung im Christentum. Ausgehend vom
Bibel-Postulat der moralischen Verantwortung der Gesellschaft für die Armen wurde die moderne
Sozialhilfe entwickelt. Unterschiedliche Ansätze, die auf die verschiedenen christlichen
Glaubensrichtungen zurückzuführen sind, helfen dabei, ländertypische Charakteristika nachzuzeichnen
und zu verstehen.
Ein Hauptanliegen der Armutspolitik eines Wohlfahrtsstaates liegt in der Idee, dass kein Armer
ohne Hilfe allein gelassen werden darf. Um ein Verständnis für die moderne Sozialpolitik
zu gewinnen, muss man die jeweiligen Einführungszeiten, Umfänge, Arten und Kategorisierungen
sowie unterschiedliche Ausprägungen des Subsidiaritätsprinzip, der Leistungsüberprüfungen
und der Arbeitsanreiz-Systeme näher betrachten.
Kahl stellt dabei zuerst ihre dreigeteilte These vor: Armenfürsorge übt einen Einfluss auf den
Wohlfahrtsstaat aus; Religion beeinflusst die Armenfürsorge; historische Unterschiede zwischen
katholischen, lutherischen und calvinistischen Ansätzen charakterisieren das vielfältige
Auftreten der Armenfürsorge. Die Autorin argumentiert also mit einer sogenannten Pfadabhängigkeit.
Dabei verweist sie auf eine bisher unzureichende historische Betrachtung, die zunehmendes
staatliches Eingreifen in Form von Sozialhilfe als Reaktion auf soziale Risiken begreift und
oftmals einen Bruch oder Einschnitt ausmacht, an dem Armengesetze durch moderne Sozialversicherungssysteme
ersetzt werden. Diese Darstellung schenkt jedoch weder den Ursprüngen
der Armengesetzgebung, noch den Faktoren für die gesamte historische Sozialhilfe-
Entwicklung Beachtung. Religion wird nicht als entscheidender Faktor berücksichtigt, und
falls doch, dann wird selten die Zeit vor 1850 betrachtet.