Claus Graf Schenk Stauffenberg und sein Weg zum 20. Juli 1944

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Note: 2,0, Ruhr-Universität Bochum (Historisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Auch die Rezeption Claus Stauffenbergs stellt in dieser Hinsicht keine Ausnahme dar. Die Bewertung seiner Person bewegt sich zwischen persönlicher Heroisierung und der moralisch-ethischen Abwertung der Motive des konservativen Widerstands, dessen Galionsfigur er als Attentäter auf das Leben Hitlers wurde. Aber wo ist der ihm angemessene Platz und welche Würdigung oder Sichtweise wird dem 20. Juli gerecht? Diese Fragen beantworten zu helfen, ist die zentrale Aufgabe der vorliegenden Arbeit, wobei dies allerdings nicht im direkten Sinne einer möglichst neutralen und umfassenden Auswertung der Fakten und Begleitumstände des Ereignisses geschehen soll. Die folgende Darstellung kann und soll nicht in ein weiteres, trennscharf zu greifendes Urteil über die Tat des 20. Juli münden. Vielmehr soll durch den Entwurf eines Porträts der Ereignisse und vor allem der Person Stauffenbergs im Kontext der damaligen Zeit versucht werden, einen möglichst breit angelegten Blick auf das Ereignis des 20. Juli frei zu geben. Peter Steinbach verweist in der Einleitung seines Buches 'Widerstand im Widerstreit' unter der Überschrift `Die Notwendigkeit, Vielfältigkeit auszuhalten´ auf die Relevanz der 'vergangenen Wirklichkeit', die als notwendige Voraussetzung dafür gilt, trotz der natürlichen Disparität der Voraussetzungen das zu Untersuchende zu verstehen.1 Dieser Verweis auf die Bedeutsamkeit von innerer Dynamik, biographischer Elemente oder anderen zeitbezogenen Variablen, die für eine bestimmte Qualität der Rezeption wichtig erscheinen, soll in der vorliegenden Arbeit ausdrücklich berücksichtigt werden. Gleichzeitig ist aber bereits einleitend darauf hinzuweisen, dass im Rahmen einer solchen Arbeit sicherlich auch nur eine bewusst gewählte, subjektive Perspektive eingenommen werden kann und auch die scheinbar neutrale Schilderung eines Lebenslaufes immer in den Grenzen be Neben der Zielsetzung, die Thematik des 20. Juli 1944 primär anhand der biographischen Auseinandersetzung mit der Person Stauffenbergs und seinem historischen Umfeld zu untersuchen, ist ein weiteres Bestreben dieser Arbeit, für die Vielfältigkeit, die ein Thema wie der deutsche Widerstand zulässt aber auch einfordert, zu sensibilisieren und als exemplarisches Beispiel dafür zu stehen, dass jede Episode der Geschichte ihre eigenen Voraussetzungen, Umstände und spezifische Dynamik hat, die, will man sich angemessen mit ihr beschäftigen, Berücksichtigung verlangen. [...]

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