Cloud Computing richtig gemacht: Ein Vorgehensmodell zur Auswahl von SaaS-Anwendungen

Ziel der Studie ist die Entwicklung eines Vorgehensmodells zur Qualifizierung von Vertriebssoftware für den hybriden Betrieb von On-Premise Software und SaaS in KMU. Vor dem Hintergrund, dass das Thema Cloud Computing in Praxis und Forschung immer mehr an Bedeutung gewinnt, soll KMU ein Mittel zur Verfügung gestellt werden, um bei einem Wechsel von On-Premise Software auf SaaS ein methodisch korrektes, strukturiertes Vorgehen sicherzustellen. Ausgegangen wird hierbei von dem weit verbreiteten Fall, dass On-Premise Software und SaaS zugleich eingesetzt werden und diese über entsprechende Schnittstellen miteinander kommunizieren.
Zur Erarbeitung eines neuen Modells werden zunächst Anforderungen an Vorgehensmodelle auf Basis wissenschaftlicher Literatur definiert. Anschließend werden SaaS und bisherige Vorgehensweisen zum IT-Outsourcing verglichen, auf dessen Basis die Neuerungen durch SaaS dargelegt werden. Durch diese kann gezeigt werden, dass bestehende Modelle des IT-Outsourcing nicht auf SaaS übertragbar sind. Auch können durch die Erkenntnisse, die sich aus den Neuerungen durch SaaS ergeben, Anforderungen an das Vorgehensmodell spezifiziert werden. Für die Formulierung des Modells werden bestehende Modelle des IT-Outsourcing als Beispiel herangezogen. Diese müssen, um hierfür geeignet zu sein, die definierten Anforderungen bereits möglichst gut erfüllen. Auch fließen Aspekte bestimmter Theorien, wie z.B. der Transaktionskostentheorie, in die Entwicklung des Modells mit ein. Zur Unterstützung der Entscheidungsfindung werden in dem Modell Methoden integriert, die zuvor auf deren Anwendbarkeit im SaaS-Umfeld untersucht wurden.
In einem letzten Schritt wird das neue Vorgehensmodell auf die Spezifika der Problemstellung angepasst und erweitert. Anschließend wird dargelegt, inwieweit das formulierte Modell die definierten Anforderungen erfüllt. Um die Übertragbarkeit und Praxistauglichkeit des neuen Modells zu überprüfen, wird es auf zwei Fallbeispiele angewandt: Das eine wurde als fiktives Szenario speziell für die Studie konstruiert, das andere war ein konkretes Kundenprojekt des Praxispartners der Studie, der runtime software GmbH, einem der führenden Technologieberatungsunternehmen im Bereich Cloud Computing in Deutschland.
Die Auswertung der Anwendung des neuen Vorgehensmodells auf die Fallbeispiele ergibt, dass dieses erfolgreich auf konkrete Problemstellungen aus der Praxis angewandt werden kann und auch die wichtige Anforderung der Übertragbarkeit vollumfänglich erfüllt.

Markus Martin Böttger, M. Sc., wurde 1984 in Heidenheim an der Brenz geboren. Vor seinem Studium der Wirtschaftsinformatik an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Heidenheim war er Geschäftsführer eines kleinen IT-Unternehmens. Im Rahmen seiner dualen Ausbildung arbeitete er in einem Softwareunternehmen mit Schwerpunkt Qualitätsmanagement im Bereich Luft- und Raumfahrt. Nach Abschluss des Bachelorstudiums begann er ein Masterstudium der Wirtschaftsinformatik mit den Schwerpunkten Marketing, Informationssysteme für Service Industry und Service Engineering sowie Architektur von Anwendungssystemen an den Universitäten Hohenheim und Stuttgart. Während dieser Zeit arbeitete er unter anderem für eines der führenden Technologieberatungsunternehmen im Bereich Cloud Computing in Deutschland, der runtime software GmbH. Hier lernte er Markus Eilers, CEO von runtime und anerkannter Experte für Cloud Computing, kennen und vertiefte seine Praxiskenntnisse im Bereich Cloud Computing. Heute arbeitet er bei runtime als Projektmanager. Durch seine dortige Arbeit wurde er motiviert, sich der Thematik des vorliegenden Buchs anzunehmen.