Competitive Dynamics: Wettbewerbliche Interaktion am Beispiel des Luftverkehrs

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich BWL - Unternehmensführung, Management, Organisation, Note: 2,0, Universität zu Köln, Veranstaltung: Strategisches Management im Spannungsfeld zwischen Theorie und Praxis, Sprache: Deutsch, Abstract: Nach drastischen Einbußen im Passagierverkehr in Folge der Terroranschläge vom 11. September 2001, der SARS-Epidemie in Asien und der allgemein schlechten Wirtschaftsentwicklung haben die Fluggesellschaften sich mittlerweile erholt und sind in den letzten Jahren erstmals wieder so viele Passagierkilometer wie zu Beginn des Jahrtausends geflogen. Entsprechend sind die Orderbücher der Flugzeughersteller gut gefüllt, wobei Aufträge nun auch wieder weiter in die Zukunft hinein vergeben werden . Doch darf die Erholung nicht darüber hinweg täuschen, dass sich die Rahmenbedingungen für die Flugzeugindustrie in den kommenden Jahren grundlegend ändern werden. Neue Kundengruppen mit neuen Anforderungen und eine absehbare Verschärfung der Umweltschutzauflagen stellen die Branche vor neue Herausforderungen. Die beiden dominierenden Anbieter in diesem Markt, Airbus und Boeing, haben unterschiedliche Ansichten und Vorstellungen darüber, wie dynamisch sich die Nachfrage in den nächsten Jahren gestalten wird : Boeing behauptet, dass die großen zentralen Flughäfen (Hubs) zukünftig aufgrund einer steigenden Präferenz der Passagiere für Punkt-zu-Punkt Verkehr deutlich entlastet werden können. Airbus dagegen geht von einem starken Wachstum des Hub-to-Hub-Verkehrs und damit auch einer Tendenz zu großräumigeren Flugzeugen aus. In der vorliegenden Arbeit werden nun die Fragen beantwortet, wie Airbus und Boeing auf dem Markt für Großraumflugzeuge konkurrieren, welche Reaktionen die Ankündigung eines neuen Flugzeugtyps hervorruft und wie sich der Wettbewerb über verschiedene Produktgruppen hinaus gestaltet. Zum Einstieg in das Themengebiet der wettbewerblichen Interaktion ist zunächst die Klärung grundlegender Begriffe essentiell. So werden im ersten Kapitel (nummeriert mit Kapitel 2) nach einem Framework von Smith, Ferrier und Ndofor wettbewerbliche Akteure und Reakteure sowie deren Aktionen und Reaktionen definiert. Im Anschluß werden kontextabhängige Faktoren, also branchen- sowie unternehmensspezifische Gegebenheiten von Aktionen und Reaktionen, vorgestellt (Kapitel 2.2., 2.3.). In der darauf folgenden Darstellung der 'co-opetition' wird die Ausgestaltung der Kooperation unter Wettbewerbern eingeführt (Kapitel 2.4.) und in Kapitel 2.5. ein Erklärungsbeitrag der Interaktionstheorie diskutiert.