Currency Board-Systeme.

Die Idee des aus der Kolonialzeit stammenden Currency Board-Systems erlebt heute eine Renaissance im Zuge der Bewältigung von Währungs- und Finanzkrisen und Transformationsprozessen. Currency Board-Systeme garantieren die Konvertibilität des Bargelds gegen Auslandswährung zu einem festen Wechselkurs. Im Rahmen einer ausführlichen Systematisierung bestehender Currency Board-Systeme wird u. a. deutlich, dass eine Geldpolitik oder Wechselkursaufwertungen in diesem System zulässig sein können. Um die mit dem System verbundenen Wirkungen zu erfassen, wird anhand des Geldbasiskonzeptes der Zusammenhang zwischen Geldmenge und Zahlungsbilanz verdeutlicht, und es werden Zahlungsbilanzmechanismen untersucht. Unter Glaubwürdigkeitsaspekten können Currency Board-Systeme zur Preisniveaustabilisierung beitragen. Ein damit verbundenes Risiko der monetären Unterversorgung kann wiederum zur Empfehlung einer Geldpolitik führen. Für die europäischen Systeme werden abschließend Integrationsmöglichkeiten in die Europäische Währungsunion durch Gegenüberstellung einer Teilnahme am Wechselkursmechanismus II mit Normalbandbreiten und der Aufrechterhaltung der Currency Board-Prinzipien untersucht. Mit wachsender Wahrscheinlichkeit einer negativen Konvergenzprüfung empfiehlt sich dabei die anfängliche Aufgabe des Currency Board-Systems.